Die Leichenkammer (German Edition) by Robert Ellis

Die Leichenkammer (German Edition) by Robert Ellis

Autor:Robert Ellis [Ellis, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-10-13T16:00:00+00:00


VIERUNDDREISSIG

Teddy schob eine Diskette in Nashs Computer, kopierte die Datei auf dessen Festplatte und klickte auf das Bild der masturbierenden Darlene Lewis. Nash fand den Schwarz-Weiß-Ausdruck der Leiche des Mädchens auf dem Esstisch und hielt es gegen den Monitor. Teddy musste die Bilder nicht vergleichen, um zu wissen, was der Mörder getan hatte: Die Hautstücke, die auf ihrem Körper fehlten, passten perfekt zu den Stellen, wo ihre Tattoos waren. Der Mörder hatte die Tattoos mit seinem Messer entfernt und sie mitgenommen.

Nash starrte lange auf das Nacktfoto. »Der Tattoo-Künstler war nicht sehr talentiert, oder?«, sagte er. »Und vom Fotografen kann ich auch nicht viel mehr sagen.«

»Ihr Freund, Russell Moss.«

»Hat er mit der Polizei gesprochen?«, wollte Nash wissen.

»Nein. Über das sowieso nicht. Sie kamen zum Haus und fragten ihn über die Beziehung zu Lewis aus. Er beantwortete ihre Fragen, aber das ist schon alles.«

»Wie geht es ihm?«

»Als ich wegging, löschte er die Website.«

Es fasziniert mich immer wieder, wie die Leute ihre Freizeit verbringen«, sagte Nash, als er endlich vom Monitor aufblickte. »Was glauben Sie, was das bedeutet?«

»Dass wir auf der richtigen Spur sind«, sagte Teddy. »Darlene Lewis hat jemanden an der Tür gehört. Sie dachte, es sei Holmes, der die Post bringt. Aber es war jemand anders. Jemand, der ihre Tattoos sah und sie ablehnte.«

Nash drehte seinen Sessel zum Fenster hinter seinem Schreibtisch herum. Die Abenddämmerung war hereingebrochen und die Fenster in den Häusern und die Gebäude, die West-Philadelphia ausmachten, glühten in einem tiefen Gelbrot vor dem Blau des frühen Abends. Aber Teddy wusste, dass der Mann nicht wirklich die Aussicht aus seinem Fenster im Blick hatte. Seine Augen waren wieder nach innen gerichtet und er schien tief in Gedanken versunken.

»Er kam zu ihrem Haus«, sagte Nash ruhig. »Er sah die Tattoos und nahm diese an sich. Es klingt für mich, als ob er etwas zurückbekommen hätte. Warum sagen Sie, dass er sie ablehnte?«

»Weil er das Mädchen nicht mitgenommen hat. Valerie Kramp war in guter Form. Als sie ins Wasser gelegt und dann am Ufer angespült wurde, war sie es nicht mehr. Der Mann hat sie gefangen gehalten und Dinge mit ihr gemacht. Sie mag in der Mitte durchgeschnitten worden sein, aber ihre Haut war intakt. Ich habe ihren Körper gesehen. Sie hatte keine Tattoos. Ich denke, das trifft auch auf die anderen Frauen da an der Wand zu. Ich wette, keine Einzige von ihnen hatte ein Tattoo am Körper. Wenn es so wäre, würde das in den Vermisstenanzeigen stehen.«

»Sagen Sie mir etwas über die Wunde, die Sie an Valerie Kramp gesehen haben«, sagte Nash.

»Sie haben gerade vor ein paar Minuten ein Bild davon gesehen.«

»Beschreiben Sie es mir trotzdem.«

Teddy wunderte sich, worauf Nash hinaus wollte. Die Fotos, die Carolyn Powell ihm geschickt hatte, lagen auf Nashs Schreibtisch neben der Mordakte.

»Es war ein einziger Schnitt«, sagte Teddy. »Jene Art, die man macht, wenn man ein Tier auf dem Feld ausnimmt.«

»Haben Sie je ein Tier auf dem Feld ausgenommen?«

»Ich bin nicht wirklich ein Jäger, aber ich habe so was schon mal gesehen. Es war derselbe Schnitt, den sie bei der Autopsie gemacht haben.



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