Die Legenden der Albae Bd. 1 - Gerechter Zorn by Markus Heitz

Die Legenden der Albae Bd. 1 - Gerechter Zorn by Markus Heitz

Autor:Markus Heitz
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: Piper Verlag
veröffentlicht: 2009-08-23T22:00:00+00:00


Der scharfe Ritt begann mit dem Aufgang der Sonne.

Es ging einen sanften Hügel hinauf, und der Wald fiel zu ihrer Rechten zurück. Aus dem Hügel wurde ein fünfzig Schritt breiter Grat, auf dem sie entlanggaloppierten. Das Umland wurde durch ihn strikt getrennt.

Wenigstens hatten die Elemente ein Einsehen und verzichteten darauf, die Reisenden mit Regen zu überschütten. Sie beließen es bei einem sanften Wind, der mit den grauen und schwarzen Wolken Gemälde am weiten Himmel schuf und über einer breiten Ebene zu ihrer Linken ein Gewitterband formte, das sich mit Getöse entlud. Blitze stachen nieder, und das Donnern wollte nicht mehr enden.

»Wie gern würde ich es sehen, Gebieter«, seufzte Raleeha bedauernd, als sie das erste Grollen vernahm.

»Bedanke dich bei Sinthoras«, gab er zurück. Er war durch Sardaîs Verhalten alarmiert. Der Nachtmahr blickte unentwegt nach rechts, in die Richtung des Waldes, aus dem hier und da Nebelsäulen aufstiegen, die umeinander wirbelten. Was verbirgt sich darin?

Der gut vierhundert Schritt hohe Grat verschaffte ihnen zwar einen einmaligen Ausblick, gleichzeitig wurden sie deutlich gesehen. Es gab keinerlei Gewächse, nicht einmal Büsche, hinter denen sie sich notfalls verbergen konnten. Und wie es den Anschein hatte, mussten sie dieser Erhebung noch lange folgen.

Dann sah Caphalor, was die Aufmerksamkeit des Nachtmahrs erregt hatte: Auf einem schmalen Pfad unterhalb des Grats hetzten Reiter entlang und versuchten, zu ihnen aufzuschließen. Der Statur und der Bewaffnung nach waren es Barbaren, die auf großen Pferden hockten. Vermutlich gehörten zu ihnen die Hufspuren, die er vor dem Eingang zum Wald gefunden hatte.

Dann erkannte Caphalor seinen Irrtum. Die Soldaten verfolgten nicht sie, sondern einen weiteren, wesentlich kleineren Trupp in einiger Entfernung vor ihnen. Wie angenehm. Die Barbaren jagen sich gegenseitig.

Seine Beruhigung währte nur kurz.

Die kleinere Abteilung scherte nach links aus und hetzte die Pferde auf einen Pfad, der hinauf zum Grat führte. Sie würden vor Caphalor und Raleeha auftauchen, und ihre Verfolger würden bei dieser Geschwindigkeit auf gleicher Höhe mit ihnen sein.

Das muss ich vermeiden. Caphalor zügelte Sardaî und brachte ihn wie auch das Tier der Sklavin zum Stehen. Die Mündung des Weges war etwa dreihundert Schritt entfernt und ein guter Sicherheitsabstand für einen sicheren Schützen wie ihn. Schnell machte er seinen Bogen bereit und öffnete den Deckel des Pfeilköchers an seinem Sattel. Er bewegte die Finger, lockerte sie.

Raleeha vernahm, was er tat. »Werden wir angegriffen, Gebieter?«

»Nicht unbedingt. Ich hoffe für die Barbaren, dass sie uns in Ruhe lassen.« Kurz schilderte er, was er gesehen hatte. Kaum endete er, wehte der Wind das Trampeln der Hufe zu ihnen herüber. Der erste Pulk tauchte auf und gleich danach schon der zweite. Das Trommeln wurde lauter, das metallische Klappern der Rüstungen und Waffen drang leise an ihre Ohren.

Die Verfolger hatten stark aufgeholt und waren nicht mehr als vier Pferdelängen entfernt. Noch waren er und die Sklavin nicht bemerkt worden.

»Jetzt kommt es zum Gefecht«, erklärte er Raleeha. Ein blechernes Jagdhorn schmetterte ein Signal. »Sie dreschen aufeinander ein.«

»O großer Radnar!«, entfuhr es Raleeha erschrocken. »Eine von den Gruppen sind Untergebene meines Bruders! Seht Ihr an ihren Rüstungen den



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