Die Legende von Ash 4 - Der Untergang Burgunds by Mary Gentle

Die Legende von Ash 4 - Der Untergang Burgunds by Mary Gentle

Autor:Mary Gentle [Gentle, Mary]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-01T04:00:00+00:00


Lose Blätter, gefunden zwischen den Teilen Fünfzehn und Sechzehn von ASH: Die Verlorene Geschichte von Burgund (Ratcliff 2001), British Library

Nachricht #381 (Anna Longman)

Betreff: Ash

Datum: 16.12.00, 07.47 Uhr

Von: Ngrant@

Adressformat gelöscht. Andere Einzelheiten mit einem nicht rekonstruierbaren persönlichen Schlüssel kodiert.

Anna,

welch eine Veränderung, wieder auf Englisch zu schreiben! Ich werde eine Datei mit dem nächsten Teil des Sible-Hedingham-Manuskripts anhängen, den ich übersetzt habe.

Morgen werde ich eine Übersetzungspause einlegen. Korrektur: heute Morgen.

Ich habe endlich die beiden metallurgischen Gutachten zu dem ›Kuriergolem‹ von der Ausgrabungsstätte an Land verglichen. Einer von Isobels Studenten ist mir beim Frühstück zur Hand gegangen. Nun, es ist durchaus möglich, dass diese Berichte sich auf zwei ›verschiedene‹ archäologische Artefakte beziehen, die aus irgendeinem Grund im Labor verwechselt worden sind. Falls es sich nämlich um zwei Berichte über ein und dasselbe Artefakt handeln sollte, widersprechen sie sich völlig in nahezu jedem Aspekt, vom Inhalt an Pflanzenmaterial bis hin zur Hintergrundstrahlung.

Entweder hat das Institut bei einem der beiden Berichte einen großen Fehler gemacht – was, wie ich Ihnen zugestehen muss, die Schlussfolgerung jedes vernünftig denkenden Menschen ist –, oder diese Berichte beschreiben ›einen Prozess im Artefakt selbst‹, der zwischen dem ersten Bericht im November und dem zweiten zwei Wochen später stattgefunden haben muss.

Aber wie kann ein Artefakt im November ›neu‹ sein (nach 1945) und im Dezember ›alt‹ (400–500 Jahre)?

Anna, falls hier ein Prozess im Gange sein sollte, egal, was für einer, und egal, ob ich mich in der einen oder anderen Einzelheit irre … was werden wir dann sonst noch zu sehen bekommen?

Ich habe Isobel überzeugt, Colonel (geschwärzt) zu kontaktieren und ihn darum zu bitten, uns einen Militärhubschrauber zur Verfügung zu stellen. Sie hat mir gerade erzählt, dass er zugestimmt hat. Eine ehemalige russische Mil-8 wird mich in zwei Stunden, kurz vor Sonnenaufgang, auf einem Flugfeld in Tunis erwarten. Und Isobel leiht mir einen ihrer Studenten.

Der Helikopterpilot wird das Gebiet südlich von Tunis bis hin zum Atlasgebirge überfliegen. Wir haben Videogeräte dabei.

In der Archäologie können Luftaufnahmen von allergrößter Bedeutung sein. Bei niedrig einfallendem Licht werfen selbst die kleinsten Unebenheiten Schatten und enthüllen so den ›Bodenplan‹ längst verlassener Siedlungen.

Auch wenn eine vorherige geophysikalische Untersuchung des Areals, an dem ich interessiert bin, keine verwertbaren Ergebnisse geliefert hat, glaube ich, dass es heute anders sein wird. Wenn auch nur, weil Isobel und ich dank des Fraxinus-Manuskripts jetzt eine Idee haben, wo wir suchen müssen.

Falls es dort irgendwelche Überreste gibt – falls es JETZT dort irgendwelche Überreste gibt –, dann werden das Teile der Pyramidenstrukturen sein, die Fraxinus die ›Wilden Maschinen‹ nennt; und dann will ich die Beweise katalogisiert haben.

Entweder durch Zufall oder aus Absicht sind wir zu dem geworden, was wir sind. Aber da die Geschichte kein westgotisches ›Reich‹ in dem Sinne, in dem es die Texte beschreiben, kennt, sei es nun im Mittelalter oder zu jeder anderen Zeit, dann bleibt mir nur eine Schlussfolgerung übrig … Nun, WAS für eine Schlussfolgerung? Dass ›beide‹ Seiten in diesem Konflikt verändert worden sind? Ausradiert? Und das in unserer Geschichte, der Geschichte nach der Fraktur, irgendetwas davon übrig geblieben



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