Die Laterne im Fenster by Bobby Hutchinson

Die Laterne im Fenster by Bobby Hutchinson

Autor:Bobby Hutchinson [Hutchinson, Bobby]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-03T16:00:00+00:00


Der April zog ins Land.

Das Wetter hatte sich gebessert, und an einem windigen Tag in der Monatsmitte wachte Annie mit dem Gedanken an einen Waschtag auf. Bettbezüge, Laken, Gardinen, Kleidung; sie wollte plötzlich alles für das Frühjahr sauber haben.

»Nach dem Frühstück brauche ich deine Hilfe, um deinen Vater hochzukriegen, Noah«, verkündete sie, gleich nach dem sie die Augen geöffnet hatte. »Dann kann ich seine schmutzigen Laken wechseln. Ich mache heute großen Waschtag. Kannst du mir helfen, Wasser vom Brunnen hereinzubringen und es in den kupfernen Waschzuber zu füllen, damit wir es erhitzen können? Und«, fuhr sie beflügelt fort, »Mr Ferguson braucht dringend ein Bad, und er könnte auch einen Haarschnitt und eine Rasur vertragen.«

Es war der Anfang eines langen, harten, aber zufriedenstellenden Tages.

Spät abends, allein im Schlafzimmer, ließ sich Annie tief in die alte Zinkbadewanne sinken und ließ das heiße Badewasser die Schmerzen in ihren Armen und Schultern lindern. Allmählich ließen die Verspannungen in ihrem Rücken vom stundenlangen Beugen über das Waschbrett nach.

Ohhhh, das war himmlisch!

Ihre Hände waren rau vom Schrubben, aber das ganze Haus roch nach Seifenpulver und frischer Wäsche von der Leine.

Trotz ihrer Erschöpfung spürte sie ein ungeheures Gefühl der Zufriedenheit über das, was sie heute geleistet hatte. Endlich war einmal alles perfekt gelaufen.

Jedes Laken, jedes Handtuch, jeder Strumpf im Haus war sauber, getrocknet und zusammengelegt. Nebenan schlief Zachary Ferguson in einem frischen, wohlriechenden Bett. Er war gebadet und rasiert, hatte die Haare geschnitten bekommen, trug ein frisches Nachthemd und sah gleich wie ein anderer Mann aus.

Sie hatte es Noah mitgeteilt, als Antwort aber lediglich ein stummes Nicken erhalten.

Plötzlich klopfte es an der Tür, Annie fuhr in die Höhe, duckte sich aber rasch wieder in die Wanne, denn es war Noah, der mit einem Kessel in der Hand ins Zimmer trat. Die Kerze auf der Anrichte flackerte und warf lange Schatten an die Wände, als er die Tür hinter sich schloss. Er beugte sich über sie, und Annie kreuzte unwillkürlich die Arme über ihre bloßen Brüste. Sie war immer noch zu schüchtern, sich ihm völlig unbekleidet zu zeigen.

»Ich dachte, du könntest etwas mehr heißes Wasser gebrauchen«, meinte er ganz pragmatisch. »Zieh die Beine an, dann gieße ich es ein.«

Noch nie hatte sie sich so entblößt gefühlt. Sie spürte, wie ihr ganzer Oberkörper heiß durchflutet wurde, als sie die Beine anzog und er das dampfende Wasser vorsichtig in die Wanne goss.

»Danke«, hauchte sie und wartete darauf, dass er wieder ging.

Doch er blieb; er blickte mit einer derart unverblümten, feurigen Leidenschaft in den dunklen Augen auf sie, dass ihr Herz zu rasen begann und ihr der Atem stockte. Langsam wagemutig, ließ sie die Arme sinken und enthüllte ihre Brüste mit den rosa Spitzen für ihn.

»Ich dachte, du lässt mich vielleicht deinen Rücken waschen«, sagte er, und nun klang er nicht mehr ruhig und gefasst. Seine leicht heisere Stimme schien über Annies nackte Haut zu streichen und rief ein Prickeln in ihr wach.

Sie nickte zaghaft, und er krempelte, ohne die Augen von ihr abzuwenden, die Ärmel über die Ellbogen und kniete sich auf den geflochtenen Teppich.



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