Die Kunst der Selbstmotivierung by Jens-Uwe Martens Julius Kuhl & Julius Kuhl
Autor:Jens-Uwe Martens,Julius Kuhl & Julius Kuhl [Martens, Jens-Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783170244108
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2014-03-06T16:00:00+00:00
3.5 Der Mensch als Gewohnheitstier
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte;
achte auf deine Worte, denn sie werden Taten;
achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten;
achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Talmud
Das Tier ist in seinem Verhalten durch seine Instinkte festgelegt. Es hat keine Entscheidungsfreiheit. Der Mensch hat zwar viele „Instinkte“ aus seiner stammesgeschichtlichen Vergangenheit ererbt, diese sind aber überformt durch lebenslanges Lernen und durch kulturelle Entwicklungen, die von Generation zu Generation übertragen werden. Die hoch differenzierten Gestaltungsmöglichkeiten, die er aufgrund seiner intellektuellen Fähigkeiten entwickelt hat, machen den Men[100]schen sehr anpassungsfähig gegenüber neuen Situationen. Trotzdem wird auch beim Menschen ein großer Teil des Verhaltens an den hoch differenzierten, abwägenden und urteilenden Systemen vorbei bestimmt, vielleicht weniger durch Instinkte als in großem Ausmaß durch Gewohnheiten. Die vielen kleinen regelmäßig wiederkehrenden Verhaltensweisen bestimmen unser Leben in beträchtlichem Umfang. Oft sind wir uns dessen nicht bewusst, weil es keine bewussten Entscheidungen waren, die zu diesen Gewohnheiten geführt haben.
Gewohnheiten prägen unser Leben: Häufig zu spät kommen, immer wieder verschlafen, zu Menschen, die man neu kennen lernt, grundsätzlich freundlich oder zurückhaltend sein, früh aufstehen, die ganzen Essgewohnheiten, ob wir oft in Hetze sind oder alles ruhig angehen lassen, ob wir Vorschriften wie z.B. Verkehrsregeln beachten oder nicht, die Gewohnheiten sich zu kleiden usw. Man könnte diese Liste noch wesentlich erweitern.
Man kann nun einwenden, dass die aufgezählten Verhaltensweisen keine bloßen Gewohnheiten sind, sondern dass sie Ausdruck der Persönlichkeit des Gewohnheitsträgers sind. Aber auch hier gilt, dass nicht nur unsere Einstellungen unser Verhalten bestimmen, sondern dass auch unser Verhalten unsere Einstellungen bestimmt. Nicht nur unser Charakter bestimmt unsere Gewohnheiten, sondern auch unsere Gewohnheiten bestimmen unseren Charakter.
Dieser Zusammenhang lässt sich an der Art, sich zu kleiden, deutlich machen: Wenn wir uns nachlässig kleiden, so wird das bereits während der Tätigkeit des Anziehens, des Aussuchens der Kleidung einen Einfluss auf uns haben. Wir treffen eine große Zahl kleiner Entscheidungen, die letztlich auch mit dem Wert zu tun haben, den wir uns selbst beimessen. Aber auch wenn dieser Vorgang vorbei ist und wenn wir uns nicht mehr im Spiegel betrachten, wirkt unser Äußeres und damit die Art, wie wir uns gekleidet haben, auf uns zurück. Der „Spiegel“, dem wir nicht entgehen können, besteht im täglichen Leben aus den Menschen, die uns begegnen. Deren Reaktion auf uns, wird durch die Kleidung mit beeinflusst, auch wenn das häufig ein so geringer Einfluss ist, dass wir ihn kaum wahrnehmen: Er ist vorhanden und wirkt auf uns, gerade weil er sehr zart ist und wir uns daher nicht dagegen wehren.
Auf den ersten Blick erscheinen Gewohnheiten so, als würden sie eine Gestalterhaltung erschweren. Das ist in der Tat der Fall, wenn Gewohnheiten überhand nehmen. Wenn unser ganzer Alltag nur noch durch Gewohnheiten und feste Regeln ausgefüllt wäre, dann bliebe in der Tat wenig Raum zum freien Gestalten. Häufig werden unsere Gewohnheiten von Vorschriften und Regeln bestimmt. Wir werden „gezwungen“, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen und so arrangieren wir uns damit und es wird zu einer Gewohnheit, die keine Entscheidung mehr erfordert, die also automatisch abläuft.
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