Die Kräfte der Comyn by Marion Zimmer Bradley

Die Kräfte der Comyn by Marion Zimmer Bradley

Autor:Marion Zimmer Bradley [Bradley, Marion Zimmer]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Moewig 3693
veröffentlicht: 2015-08-16T16:00:00+00:00


Es war dunkel. Er hatte Schmerzen und war verkrampft, sein ganzer Körper war zerschunden, er hatte bohrende Kopfschmerzen. Er versuchte sich zu bewegen, gab einen heiseren Laut von sich und öffnete die Augen.

Er konnte nichts sehen. Für einen Sekundenbruchteil verspürte er Panik, dann kam das Sehvermögen allmählich zurück. Er hatte ein Sacktuch über dem Kopf und konnte nichts erkennen. Er versuchte die Hände zu bewegen und spürte, daß sie mit Stricken an die Seiten gefesselt waren. Der stechende Schmerz hörte nicht auf. Er fühlte sich wie Hufgetrappel an. Er lag auf dem Bauch, in der Mitte gebeugt, und unter den Händen spürte er die haarige Wärme eines Pferdekörpers.

Benommen überlegte er sich, daß er mit verbundenen Augen über den Sattel eines Pferdes gefesselt war. Angesichts dieser Erkenntnis geriet er erneut in Panik und versuchte die Arme zu bewegen, dann spürte er eine scharfe Stahlspitze, die sich durch die Kleidung gegen seine Rippen bohrte.

„Lieg still“, sagte eine barsche Stimme in einem so barbarischen Dialekt, daß Larry kaum die Worte verstehen konnte. „Ich weiß, der Befehl lautete, dich nicht zu töten, aber von ein wenig Aderlaß war nicht die Rede. Bleib also liegen!“

Larry fügte sich, aber seine Gedanken wirbelten. Wo war er? Was war passiert? Wo waren Valdir und Kennard? Die Erinnerung an den Kampf kehrte zurück. Sie waren in der Minderzahl gewesen. Waren auch die anderen gefangengenommen worden? Wie lange war er bewußtlos gewesen? Wohin brachten sie ihn? Kalte Furcht packte den Jungen; er war in den Händen darkovanischer Banditen, und er war allein und fern von seinem Volk, auf einer fremden Welt, deren Bewohner Terra feindlich gesinnt waren.

Was würden sie mit ihm machen?

Das Poltern der Hufe schien noch stundenlang anzudauern, bevor es verstummte, sie anhielten und Larry grob zu Boden gezogen wurde.

„Ein guter Preis“, sagte eine Stimme, die denselben barschen und barbarischen Dialekt sprach. „Der wird gutes Benehmen dieser Söhne Zandrus gewährleisten. Kein Geringerer als Altons Erbe – seht ihr die Farben, die er trägt?“

„Ich dachte, Altons Sohn sei älter als dieser“, merkte eine andere Stimme an.

„Er ist klein für sein Alter“, sagte die erste Stimme verächtlich. „Aber er trägt das Zeichen der Comyn – flammendrotes Haar. Und noch kein Gewöhnlicher trug solche Kleidung und ritt auf einem der Pferde aus Altons Zucht.“

„Es sei denn, wir kamen von einem Raubzug zurück“, spottete eine Stimme.

Larry wurde kalt vor Angst. War auch Kennard ein Gefangener?

Grobe Hände zogen Larry nach vorne; die Falten des erstickenden Tuchs wurden von seinem Gesicht entfernt, und jemand stieß ihn vorwärts. Es war Dämmerung, und es regnete ein wenig, kleine, feine Tropfen, die ihn frösteln machten. Er blinzelte, wünschte, er könnte die gefesselten Hände zum Kopf bringen, und sah sich um.

Sie standen im Schatten eines uralten, verfallenen Gebäudes, dessen scharfkantige Steine sich rings um sie herum erhoben. Ein eiskalter Wind wehte. Larrys Aufseher schob ihn vorwärts.

Ein gutes Dutzend der Grobiane befanden sich im Innenhof der Ruine, aber er sah keine Spur von Valdir, Kennard oder einem ihrer Begleiter.

Vor ihm stand ein großer, kräftiger Mann, der einen beschmutzten karmesinroten Mantel trug, der zerrissen und abgetragen war.



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