Die Kompanie der Oger by A. Lee Martinez

Die Kompanie der Oger by A. Lee Martinez

Autor:A. Lee Martinez
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2011-12-27T23:00:00+00:00


NEUNZEHN

Nachdem er Ned im Garten gelassen hatte, wurde Frank zu einem Spiel Koboldmatsch eingeladen. Unter denjenigen, die zu gleichen Teilen Geschick, Gewalt und Glück beim Sport schätzten, war es ein beliebtes Spiel. Koboldmannschaften wurden mit Miniaturterrains auf einem Spielfeld verteilt. Sie bekamen Ausrüstung, um verschiedene Militäreinheiten nachbilden zu können. Und dann bewegten die Spieler (oder Generäle, wie sie genannt wurden) ihre Kobolde abwechselnd, entweder, um ein höher gelegenes Gelände zu erreichen oder eine Flagge, oft auch einfach nur, um die andere Armee nach allen Regeln der Kunst zu verprügeln, bis alle Soldaten einer Seite beseitigt waren oder die Kobolde sich langweilten und abwanderten.

Im Allgemeinen genossen Kobolde das Spiel. Die Bewaffnung war größtenteils symbolisch, und Todesopfer waren selten echt. Gab es tödliche Unfälle, wie das manchmal geschah, waren die Kobolde selbst am beeindrucktsten. Es erforderte ziemlich viel Geschick, um einem dickschädligen Kobold mit einem papierdünnen Holzschwert den Schädel einzuschlagen.

Manche Königshäuser besaßen Koboldmatsch-Spielfelder, zu denen echte Miniaturfestungen und Flüsse und künstliche Städte gehörten, aber das der Kupferzitadelle war eine improvisierte Sache. Hier und da waren Fässer und Pflanzen platziert. Und es gab einen großen Haufen Steine, die als Hügel dienten. Das genügte.

Frank war der Kompanie-Champion. Er verlor selten. Zum Teil war das seiner natürlichen taktischen Begabung zu verdanken, zum Teil auch dem üblicherweise dürftigen Können seiner Gegner. Der wichtigste Anteil aber war, dass Frank seiner Armee Getränke ausgab, wenn sie gewannen, was seinen Kobolden gerade genug Anreiz bot, um ein wenig besser, ein wenig länger zu kämpfen. Und es hielt ihre Aufmerksamkeit so weit aufrecht, dass die andere Mannschaft normalerweise die erste war, die abwanderte.

Im Augenblick griff er in einem hitzigen Gefecht Gabel an, obwohl man das Spiel gerade kurz unterbrochen hatte, als all diese Vögel erschienen waren. Gabel war kein Pfuscher. Franks Armee war hinter einigen Fässern eingekesselt, und es fiel ihm verdammt schwer, sie da wieder herauszubekommen. Er dachte über seinen nächsten Zug nach, als Gabel bemerkte - beinahe so, als wäre ihm dieser Gedanke eben erst gekommen, obwohl Frank es besser wusste -, dass Ned in den letzten paar Stunden seltsam abwesend gewesen war.

»Ich frage mich, was mit ihm geschehen sein kann?«, überlegte der Ork laut.

»Muss irgendwo unterwegs sein«, sagte Frank.

»Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, ist er mit dir weggegangen, oder nicht?«

Frank grunzte.

»Ich hoffe, es geht ihm gut«, bemerkte Gabel.

Frank grunzte noch einmal. Er schickte eine Figur aufs freie Feld, zwei Schritt in Richtung mehr Deckung. Einer der feindlichen Bogenschützen zielte gut und ein gepolsterter Pfeil traf die Figur direkt ins Auge. Frank zuckte die Achsein. Er harte nicht erwartet, dass es funktionierte. Er hatte immer noch Ace als Ass im Ärmel.

Ace war ein guter Spieler, aber nur, wenn er einen Giganten-Hund oder einen Giganten oder irgendeine andere gigantische Kreatur spielen durfte, fetzt stellte er ein Paar Flügel und ein auf seine Stirn geschnalltes Horn zur Schau, um seine momentane Gestalt als Feuer speiender Drache zu symbolisieren. Reptiliengleich lauerte er hinter ein paar Bäumen und wartete auf den Befehl zum Zuschlagen.

Gabel setzte eine Runde aus und behielt seine Armee an Ort und Stelle.



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