Die Knochennadel: Peter Hogart ermittelt 3 - Thriller (German Edition) by Gruber Andreas

Die Knochennadel: Peter Hogart ermittelt 3 - Thriller (German Edition) by Gruber Andreas

Autor:Gruber, Andreas [Gruber, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2020-09-13T16:00:00+00:00


43. Kapitel

In Césars Villa brannten keine Lampen. Durch die Fenster fiel bloß das Licht der Abenddämmerung.

Hogart nahm sich nicht die Zeit, nach Lichtschaltern zu suchen, sondern durchquerte rasch das Wohnzimmer, gelangte in einen Salon und einen langen Gang. Jede Sekunde war er darauf gefasst, das Aufblitzen eines Mündungsfeuers zu sehen, den brennenden Schmerz eines Elektroschockers zu spüren oder den Stich in die Halsschlagader. Doch nichts davon geschah.

Chloé befand sich dicht hinter ihm, die Waffe im Anschlag. Normalerweise hätten sie laut nach César geschrien, doch keiner von ihnen wollte den Mörder im Haus auf sie aufmerksam machen. Möglicherweise war das die letzte Chance, ihn zu fassen.

Am Ende des Gangs stand eine Tür offen. Merkwürdig gelbes Licht schimmerte an den Wänden. Hogart sah, dass eine Treppe nach unten führte. Bereits auf der ersten Stufe erkannte er, dass unten ein Feuer brannte. Es knisterte, und zarte Rauchschwaden drangen nach oben.

»Es brennt!«, flüsterte er.

Chloé griff schon zum Handy. »Ich muss die Feuerwehr rufen. Außerdem alarmiere ich jetzt doch die Polizei, die vor der Tür steht. Die Sache ist mir zu gefährlich.«

Hogart nickte. »Okay, ich gehe inzwischen runter.«

Chloé wollte ihn aufhalten, doch ohne lange zu überlegen, lief er die Treppe hinunter. Unten gelangte er in einem kleinen Vorraum mit kahlen Wänden, von dem mehrere Gänge abzweigten. Rohre verliefen an der Decke. Ein Weg führte in den Heizkeller, ein anderer in die Garage. Doch das Feuer kam aus einer anderen Richtung. Mittlerweile hörte Hogart deutlich, wie es prasselte und knisterte. Der Feuerschein wurde an die Wände geworfen und erhellte den Keller auf magische Weise.

Weiter den Gang hinunter wurde es wärmer. Er kam an einem Saunaraum vorbei und wäre dort beinahe über einen Mann gestolpert, der reglos mit eingeschlagenem Schädel auf dem Boden lag. Ein Griff zur Halsschlagader zeigte Hogart, dass er tot war. Hatte dieser Mann geschrien oder war es jemand anders gewesen?

Hogart lief weiter und gelangte in eine große Halle, vor der er zurückprallte. Vor ihm brannte ein etwa drei mal sieben Meter großer Swimmingpool. Die Flammen tanzten auf der Wasseroberfläche und schlugen bis zur Decke, die mittlerweile schwarz geworden war. Eine lange Spiegelwand reflektierte das Feuer, sodass der Brand doppelt so groß wirkte.

Hogart wollte bereits vor der Hitze zurückweichen, als er eine Blutspur auf dem Fliesenboden bemerkte, die an den Fitnessgeräten vorbei direkt zum Pool führte. Und dann hörte er die verzweifelten Schreie des Mannes.

Da ist jemand im Wasser!

Mit dem Arm schirmte Hogart die Augen vor den Flammen ab und starrte ins Feuer. Dort trieb tatsächlich jemand panisch um sich schlagend im Wasser. Rasch stopfte Hogart die Waffe ins Holster, schlüpfte aus dem Sakko und hielt es sich über dem Kopf, während er sich dem Schwimmbecken näherte. Da die schmalen Oberlichter in der Halle offen waren, wurde das Feuer ständig von frischem Sauerstoff genährt.

Hogart erreichte den Handlauf, der ins Becken führte. »Hierher!«, rief er und wiederholte seine Aufforderung auf Französisch. Ein nackter Mann ruderte mit den Armen durchs Wasser zu den Stufen. Hogart hielt die Luft an, benutzte sein Sakko als Schutz gegen Rauch und Hitze und näherte sich der Treppe.



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