Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder


Die Hütte am Fluß

Dominik rannte, so schnell er konnte. Der Sportler war - obwohl er nur flott ging - sehr schnell unterwegs. Der Knickerbocker mußte alles daransetzen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.

Ben Bennet hatte das Camp verlassen und steuerte auf den Wald zu. Dominik begann zu schwitzen. Seine Knie waren weich wie Butter, und er atmete jedesmal auf, wenn er sich hinter dem dicken Stamm einer Zeder verstecken konnte.

Um mit dem Mann Schritt zu halten, konnte Dominik nicht so auf den Weg achten, wie er das eigentlich wollte. Deshalb passierte es einige Male, daß er auf morsche herabgefallene Äste trat, die unter seinen Sportschuhen laut knackend zerbrachen.

Aber der Sportler schien gar nicht auf die Idee zu kommen, daß ihm jemand folgen könnte. Ohne sich nur ein einziges Mal umzudrehen, stapfte er unbeirrt voran. Schließlich erreichte er den Fluß und lief ein Stückchen stromabwärts, bis er zu einer Stelle kam, wo Hunderte Baumstämme im Wasser lagen. Am Ufer stand eine kleine Holzhütte, in die Mister Bennet verschwand.

Geduckt schlich Dominik durch das hohe Gras, das auf der Wiese entlang des Flusses wuchs. Bei der Hütte angekommen, suchte er ein Fenster, schmiegte sich gegen die Hauswand und hob langsam den Kopf.

Das Häuschen bestand nur aus einem einzigen Raum mit einem kleinen Kanonenofen, einem Bett, einem Schrank, einem Tisch und einem Sessel.

An den Ofen war ein dünnes Männchen gefesselt, dessen Mund mit einem breiten Stück Klebepflaster verschlossen war.

Flüchten konnte der Gefangene auf keinen Fall, denn um seinen Hals war eine Schlinge gelegt, deren Ende an einem Haken in der Zimmerdecke befestigt war.

Ben Bennet ging drohend auf den Gefangenen zu und riß ihm mit einem Ruck das Pflaster vom Mund. Der Mann stöhnte laut auf, worauf ihm der Sportler zwei schallende Ohrfeigen verpaßte.

Dominik zuckte an seinem Platz beim Fenster zusammen. Ihm tat das dünne Männchen mit den schmalen Schultern leid.

“Igor, jetzt werde ich dir erzählen, was mit dir geschieht, wenn du den Mund aufmachst!” drohte der Athlet.

Die warme Sommerluft wehte über die Wiese und die zahlreichen Blumen, die hier blühten. Wolken von feinem Blütenstaub strichen über Dominiks Kopf und stiegen in seine Nase und seine Augen. Der Knickerbocker wußte, daß er auf Blütenstaub schrecklich allergisch war. Augenblicklich spürte er ein Kitzeln und Kratzen im Hals und in der Nase.

“Ich breche dir zuerst alle Knochen, bevor ich dir die Zähne ausschlage!” schilderte Ben Bennet die Qualen, die Igor erwarteten.

Der dürre Mann mit dem langgezogenen Kopf zitterte am ganzen Körper - doch nicht vor Angst, sondern vor Wut. “Bennet, Sie kommen mit diesem Betrug nicht durch. Sie nehmen Aufputschmittel, nur deshalb gewinnen Sie. Ich habe selbst gesehen, daß Ihre Dopingtest-Ergebnisse positiv sind.”

Ben Bennet verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust und schnaubte: “Und du hast versucht, mich zu erpressen, du widerliches Schwein. Du hast mich auf die Wiese gelockt. Hattest sogar eine Pistole dabei, du Stück Dreck.”

“Ich habe Sie früher bewundert und wollte nicht, daß ... daß eine Größe wie Sie ... zerstört wird, wenn es ans Licht kommt. Ich wollte Sie nur zwingen, diesen



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