Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder


Was wird gesucht?

Der Donnerstag brach an. Lieselotte, die in einem kleinen Taschenkalender zu jedem Tag einige Stichworte notierte, blätterte nachdenklich die Seiten durch. Es blieb ihnen nur noch bis Sonntag Zeit, das Rätsel des Geisterreiters zu lösen. Wirklich weitergekommen waren sie noch nicht. Sie hatten viel beobachtet, doch wenig herausgefunden. Das mußte anders werden.

Nach dem Frühstück beratschlagte die Bande im Schlafsaal, was nun geschehen sollte. „Wir müssen einen genauen Plan erstellen und diesen Schritt für Schritt in die Tat umsetzen“, erklärte Dominik mit erhobenem Zeigefinger.

„Quatsch nicht immer so kariert“, schnaubte Axel.

„Auf jeden Fall möchte ich heute noch einmal zum Haus von Mr. Saxon“, erklärte Lieselotte. „Aber bei Tag! Ich habe von Nachtspaziergängen genug... “

„Es gibt jemanden, der uns bestimmt einiges erzählen kann. Wieso statten wir ihr keinen Besuch ab?“ fragte Axel.

„Könntest du uns bitte mitteilen, von wem du sprichst?“ knurrte Lieselotte.

„Von der alten Frau mit den weißen Haaren, der Haushälterin. Sie hat Mr. Saxon doch bestimmt gut gekannt. Wir sollten sie ein bißchen aushorchen.“

Lieselotte mußte zugeben, daß diese Idee ausgezeichnet war. Aber wo wohnte die Frau?

„Das weiß bestimmt der Arzt, und ihn werde ich besuchen“, erklärte Axel. Dominik wollte seinen Kumpel begleiten.

Die Mädchen würden sich in der Zwischenzeit Green Cottage vornehmen. Zu Mittag wollten die Junior-Detektive einander wieder treffen.

Das Wetter war ein wenig freundlicher. Hin und wieder zeigte sich die Sonne, doch der Wind war eisig wie an den Tagen zuvor. Als die Mädchen bei dem alten, etwas schiefen Häuschen ankamen, begann Poppi verlegen zu werden. Lieselotte ahnte, was ihre Freundin auf dem Herzen hatte: „Du möchtest nicht ins Haus, stimmt’s?“

Poppi nickte. „Aber bitte erzähl es nicht den Jungen, sonst verspotten sie mich wieder!“

„Mach dir keine Sorgen! Wir Mädchen halten zusammen!“ erklärte Lilo großzügig.

Sie steuerte auf die Eingangstür zu und wollte sie öffnen. Doch an diesem Tag war abgesperrt. Poppi beobachtete, wie Lieselotte sich bückte und das Schlüsselloch inspizierte. Danach kramte sie in ihrer Hosentasche und zog eine große Büroklammer heraus. Sie bog sie auf und begann den Draht zu formen.

„Lilo... du wirst doch nicht...“, unterbrach Poppi sie. Aber da hatte das Oberhaupt der Bande die Drahtschlinge schon in das Schloß gesteckt. Lilo versuchte sie vorsichtig zu drehen, und als das nicht ging, zog sie den Dietrich heraus und bog noch ein wenig daran herum. Beim nächsten Versuch klappte es, und die Tür sprang auf.

„Das tu ich nur, weil das Haus leer und unbewohnt ist!“ meinte Lilo entschuldigend und verschwand in dem kleinen Vorraum.

Poppi holte tief Luft. Die Abenteuer der Bande machten ihr manchmal schwer zu schaffen - vor allem, wenn die vier verbotene Dinge tun mußten, drückte das Mädchen oft sein Gewissen.

Sie schlenderte durch den Garten, der nach dem Winter noch völlig trostlos aussah. Nichts grünte. Rechts vom Cottage entdeckte sie einen altmodischen runden Ziehbrunnen mit einer Winde und einem Eimer. Poppi wollte sich ablenken und drehte deshalb an der Kurbel der Winde. Langsam senkte sich der Eimer in die Tiefe.

Lilo mußte zugeben, daß auch ihr nicht gerade besonders wohl zumute war. Sie stand regungslos im Vorraum und hielt den Atem an.



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