Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder


Wahrheit in der Asche

„Laru, bitte bring mich zum Schlangentempel. Wir können nur in der Nacht hingehen. Tagsüber fangen uns die Wachen ab!“ sagte Lilo. Der kleine Inder schien dieses Unternehmen nicht für unmöglich zu halten. „Ja, ich werde tun“, erwiderte er. „Ich komme mit“, entschied sich Axel. Dominik schloß sich an. Nur Poppi winkte ab. Sie hatte keine Lust. Da die Wachen wieder vor der Zimmertür und am Seeufer ihren Dienst versahen, mußte sie sich nicht fürchten und konnte beruhigt schlafen.

Der Rest der Bande und der Schlangenjunge warteten auf den günstigen Augenblick, wenn die Wächter um die Ecke des Palastes bogen und der Uferstreifen unbeobachtet war. Schnell huschten sie aus der Tür ins Freie und preßten sich an die Mauer. Laru schlich voran und eilte nach ungefähr 30 Metern gebückt über den Sand zu einer Gruppe von Büschen. Dort kauerten sich die vier zu Boden und warteten, bis die Wächter auf ihrer Runde vorbeikamen. Als die beiden Männer wieder außer Sicht waren, zeigte Laru den Knickerbocker-Freunden ein Loch in der Umzäunung des Parks. Durch den Spalt schlüpften sie hinaus in die Wildnis.

Zum Glück schien in dieser Nacht der Mond und beleuchtete ihren Weg. Laru führte die kleine Gruppe an und brachte sie ohne Zwischenfälle zum Eingang des Schlangentempels. Dort angekommen, streckte Axel die Nase in die Luft und schnupperte. „Riecht ihr das. hier stinkt es nach Verbranntem!“ sagte er leise.

„Logisch!“ brummte Lieselotte und leuchtete die Statuen der fünfköpfigen Kobras ab. „Sag Lara, wer hat dir überhaupt aufgetragen, mit deinen Schlangen herzukommen?“ fragte das Superhirn.

„Mann von Empfang in Hotel. Er früher auch Schüler von Lehrer Kumar.“

„Und wer hat diesen Mann vom Tod des Lehrers benachrichtigt?“ erkundigte sich Dominik. Lara zuckte mit den Schultern. Er wußte es nicht. „Hat der Lehrer eine Frau oder Kinder, die man über seinen Tod befragen könnte?“ bohrte Lieselotte weiter. Lara nickte, was nein bedeutete. „Das heißt, vielleicht hat ihn niemand tot gesehen“, setzte das Superhirn ihre Gedanken fort.

Lara erschien das durchaus möglich. „Ich weiß, Männer haben Bahre aus Haus von Lehrer geholt. Aber ich kenne niemanden, der Toten vorbereitet hat!“ erzählte er.

Lieselottes Verdacht wurde immer stärker. „Kommt, wir müssen zu dem Scheiterhaufen“, sagte sie. Dominik und Axel blieben stehen. Die Vorstellung, zu der Stelle zurückzukehren, an der ein Mensch verbrannt worden war, gefiel ihnen gar nicht. „Ihr Jammerlappen, dort ist nicht geschehen, was ihr denkt!“ zischte das Mädchen. „Kapiert ihr noch immer nicht? Hier wurde ein Theater inszeniert, um einige kluge Leute zu bewegen, schreckliche Dinge auszuführen. Aber ich will endlich wissen, wer das war und wie er es gemacht hat!“ - „Häää?“ Die Jungen kamen im Augenblick nicht mit.

Lieselotte fragte nicht mehr lange, sondern ging langsam, Schritt für Schritt weiter. Laru holte seinen Mungo unter dem Stoff seines Gewandes hervor und setzte ihn auf den Boden. „Falls Schlange, Riki Tiki wird sie töten“, erklärte er stolz.

Lilo konnte nicht leugnen, daß die Reste des Tempels etwas Bedrohliches und Furchteinflößendes hatten. An einigen Stellen waren sie noch hoch und mächtig, und in der Dunkelheit erschien es dem Mädchen so, als könnte jede Sekunde das Gemäuer zusammenstürzen und sie begraben.



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