Die Knickerbocker Bande - 47 - Das Phantom der Schule spukt weiter by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 47 - Das Phantom der Schule spukt weiter by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-15T05:00:00+00:00


AUGUST VON ZACH

Nach dem Unterricht verließen die Knickerbocker gemeinsam die Schule. Lilo weihte Poppi und Dominik mit wenigen Worten in den Plan ein, den sie für den Nachmittag gefasst hatte.

„Der Lainzer Tiergarten ist riesig und die Anlage hat zum Glück verschiedene Eingänge. Jeder von uns nimmt einen anderen.“ Sie zog einen Stadtplan von Wien aus dem Rucksack, auf dem sie die Tore bereits zugeteilt hatte und zeigte ihren Freunden dann, welche Wege sie benützen sollten, um den Aussichtsturm zu erreichen.

Poppi kannte den Tiergarten. „Rechnet mindestens mit einer Stunde Fußmarsch“, riet sie.

„Einer von uns sollte eigentlich Lohmann im Auge behalten. Ich möchte wissen, was der so den ganzen Nachmittag lang tut“, meinte Lilo.

Keiner ihrer Freunde war bereit, die Aufgabe allein zu übernehmen.

Lieselotte wollte Poppi schon von dem Rohr im Keller erzählen, ließ es dann aber bleiben. Es hatte noch etwas Zeit.

„Entschuldigt, dass ich euch bei euren geografischen Studien störe“, sagte eine sanfte singende Stimme.

Die Juniordetektive, die auf den Stufen vor dem Schultor saßen, blickten überrascht auf.

Über ihnen stand ein älterer Herr. Er trug einen etwas altmodisch wirkenden dicken Wollanzug und eine grellgrüne Fliege. Seine Augen waren durch eine starke Brille unnatürlich vergrößert. Ein weißer Schnauzbart verdeckte die Lippen.

„Ich suche den Direktor der ehrwürdigen Schule. Könntet ihr mir behilflich sein und Auskunft über die Lage seines Büros erteilen?“, fragte er verschroben, aber höflich.

„Das könnte Dominik gesagt haben“, raunte Axel Poppi zu.

Seine Knickerbocker-Freundin hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht loszukichern.

Lilo beschrieb dem Mann den Weg. Der Fremde bedankte sich vielmals und ging, auf ein dünnes schwarzes Stöckchen gestützt, in die Schule.

„Apropos Direx: Hat jeder seinen Aufsatz abgegeben?“, erinnerte Lilo ihre Kumpel.

Axel sprang erschrocken auf. „Mist, das habe ich vergessen! Aber der Direx ist ohnehin noch da. Sonst lasse ich ihn bei Frau Kubernack.“

Die vier verabschiedeten sich voneinander. Poppi, Dominik und Lilo mussten nach Hause zum Mittagessen. Außerdem wollten sie ihre Hausaufgaben schaffen, bevor sie zu dem Treffen mit Frau Klasser aufbrachen.

Die Tür zum Büro der Sekretärin stand offen. Ihr Platz war leer.

Axel trat zögernd ein.

Die Tür zur Direktion war nur angelehnt. Aus dem Zimmer drangen die Stimmen des Direktors und des Mannes, dem die Knickerbocker gerade den Weg erklärt hatten. Axel wollte schon anklopfen und schnell seinen Aufsatz abgeben, traute sich dann aber nicht. Der neue Direktor war in seinen Launen unberechenbar.

„Ich heiße August von Zach“, stellte sich der alte Herr gerade vor. „Ich weiß nicht, ob Ihnen mein Name etwas sagt, Herr Direktor.“

Dr. Martin lachte kurz auf. „Natürlich sagt mir Ihr Name etwas. Vor vielen Jahren gab es an dieser Schule einen berühmten Professor, der so hieß. Er hatte, bevor er Lehrer wurde, die ganze Welt bereist und von überall ausgestopfte Tiere, präparierte Pflanzen, Steine, Mineralien, Knochen, Vogeleier, Sand, Münzen, Kleidungsstücke und Gegenstände des Alltags mitgebracht. Als er zu unterrichten aufhörte, hat er seine Sammlung der Schule geschenkt.“

„Richtig, richtig“, hüstelte der Alte. „Ich bin sein Großneffe und verfasse gerade einen Bericht über sein Leben, seine Reisen und den Aufbau seiner Sammlung. Zu diesem Zweck hätte ich mir gerne einige Stücke aus der Sammlung geborgt – vor allem die ausgestopften Tiere.



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