Die Klingen des Lichts by Lois McMaster Bujold

Autor:Lois McMaster Bujold
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Tags: Die magischen Messer 1
veröffentlicht: 2013-09-21T16:00:00+00:00

Dag erreichte den Stall unmittelbar vor Fawn. Die Boxen waren überfüllt mit den Tieren der beiden Patrouillen. Er führte sie geradewegs zu der ordentlichen Box, in dem die friedliche Fuchsstute untergebracht war, und zeigte darauf.

»Meine Glückwünsche, Fünkchen. Mari hat es jetzt offiziell gemacht: Du bist nun die Besitzerin dieses hübschen Pferdes. Dein Anteil an unserer Bezahlung durch die Stadtväter von Glashütten. Ich habe dir außerdem diesen Sattel und das Zaumzeug an dem Haken dort besorgt. Es sollte die richtige Größe für dich haben. Nicht neu, aber in wirklich gutem Zustand.« Er sah keine Notwendigkeit zu erwähnen, dass diese Ausstattung Teil eines privaten Handels mit dem willigen Sattler war, der bei der Reparatur seines Armgeschirrs so gute Arbeit geleistet hatte.

Fawns Gesicht strahlte vor Freude. Sie glitt in die Box, ließ die Hände über den Hals des Pferdes und die Blesse gleiten und streichelte die Ohren. Die Stute blies daraufhin die Nüstern auf und senkte erfreut den Kopf. »O Dag, sie ist wunderbar, aber …« – Fawn runzelte misstrauisch die Nase – »bist du sicher, dass es nicht dein Anteil ist? Ich meine, Mari war nett zu mir und so weiter, aber ich glaube nicht, dass sie mich zur Streifenreiterin ernannt hat.«

Das war ein wenig zu spitzfindig. »Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre es noch eine Menge mehr geworden, Funke.«

Fawn wirkte nicht ganz überzeugt, aber das Pferd stupste sie und forderte weiteres Kraulen, und sie wandte sich dieser Aufgabe zu. »Sie braucht einen Namen. Wir können sie nicht weiterhin diese Stute nennen.« Fawn biss sich nachdenklich auf die Lippe. »Ich nenne sie Holde, nach dem Fluss. Denn das ist ein schöner Name und sie ist ein schönes Pferd, und weil sie uns so sanft getragen hat. Möchtest du Holde heißen, meine Süße, hm?« Sie fuhr mit dem Streicheln und Kraulen fort; die Stute bekundete ihre Zustimmung zu dieser Zuwendung, zu dem Namen oder zu beidem, indem sie die Hüften schräg legte, eines der Hinterbeine lockerte und den Atem ausstieß, was Fawn zum Lachen brachte. Dag stützte sich auf die Trennwand und lächelte.

Schließlich zeigte sich wieder Ernüchterung in Fawns Gesicht, als ihr etwas anderes einfiel. Sie trat aus der Box heraus und stand eine Weile mit verschränkten Armen da. »Nur … ich bin mir nicht so sicher, ob ich sie mir mit dem Lohn einer Kuhmagd, oder was auch immer, leisten kann.«

»Sie ist dein Eigentum. Du kannst sie auch verkaufen«, stellte Dag in unbeteiligtem Tonfall fest.

Fawn schüttelte den Kopf, aber ihr Gesichtsausdruck blieb verdüstert.

»Wie auch immer«, fuhr Dag fort. »Es ist zu früh für dich, irgendeine Arbeit anzunehmen. Erst mal wirst du diese Stute zum Reiten brauchen.«

»Mir geht es schon viel besser. Vor zwei Tagen haben die Blutungen aufgehört, und wenn ich Fieber hätte kriegen sollen, wäre es inzwischen wohl schon aufgetreten. Außerdem wird mir nicht mehr schwindelig.«

»Ja, aber … Mari hat mir die Erlaubnis erteilt, die Mittlerklinge zurück zum Lager zu bringen und sie einem Formwirker vorzulegen. Ich kenne den besten. Da Markt Lumpton und Blau West mehr oder weniger von

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