Die Kinder Paxias - Gefangen im Reich des Himmels by Feder Laura

Die Kinder Paxias - Gefangen im Reich des Himmels by Feder Laura

Autor:Feder, Laura [Feder, Laura]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2013-08-31T22:00:00+00:00


Drako stand hoch aufgerichtet vor dem hohen Fenster neben seinem Schreibtisch, sein Gesicht eine eiserne Maske, seine Augen ein Spiegel unverhüllter Qual.

Iain neben ihm, empfand grenzenlose Bewunderung für die Haltung des Älteren, der auch in dieser emotionalen Katastrophe jeder Zoll bedeutender Herrscher blieb. Nur seinem Blick erlaubte er, die grenzenlose Liebe, die er für seine schwer leidgeprüfte Gemahlin empfand, auszudrücken.

Seine Umgebung schien er nicht wahrzunehmen – zumindest vermutete Iain das, weil sein Bruder in den langen Minuten, seit seinem Erscheinen keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Umso stärker zuckte er zusammen, als ihm seine Täuschung klar wurde und Drako leise zu sprechen begann.

„Du erinnerst dich sicher noch, wie entsetzt mein Volk bei meiner Herrschaftsübernahme gewesen war, nachdem unser Vater so plötzlich verstorben war.

Ich war noch unverheiratet, eine Tatsache, die niemals zuvor in der Geschichte unseres Reiches seit Chronikschreibung existiert hatte.“

Iain nickte langsam. Nur zu gut lebten die Bilder in seinem Kopf, wie sein Bruder von Beratern, Mutter und Geschwistern geradezu verfolgt worden war. Stets bei ihnen waren Kandidatinnen gewesen, geeignet, die Herrschaft mit ihm zu teilen. Es war eine regelrechte Belagerung gewesen. Einzig er hatte Drako verständnisvoll in seiner Not beigestanden und war deshalb in sein Geheimnis eingeweiht worden.

Schon vor dem Tod des damaligen Herrschers, hatte Drako sein Herz und seine Seele an ein reizendes, fröhliches Kind mit langen blonden Zöpfen und einem strahlenden Lächeln vergeben. Er wusste, Drakos ganze Sehnsucht hatte dem Tag gegolten, da dieses Kind in seiner Fruchtbarkeitszeremonie als Frau anerkannt wurde und bereit für eine Vereinigung war – in der tiefen Hoffnung, dass er der erwählte Partner dazu werden würde.

„Zehn Jahre! Zehn Jahre Geduld! Zehn Jahre Willensstärke! Zehn Jahre Resistenz gegen ständigen Widerspruch und Einmischung!

Zehn Jahre hat mich die Erringung Liannas gekostet, und das Glück, was sie mir schenkte, war unaussprechlich. Ich kann es nicht ertragen, wenn sie mir nach so kurzer Zeit wieder genommen wird.“

Das tiefe Leid in Drakos Stimme berührte Iain sehr. Er legte seine Hand auf die sonst so kraftausstrahlende Schulter, suchte nach Worten des Trostes. Auch er liebte Lianna von Herzen. Sie war das Band, welches sich schützend und bewahrend um die innige Beziehung zu seinem Bruder gewunden hatte. Sie war der Grundstein alles Guten zwischen Drako und ihm.

„Bruder,.....“

Die Tür hinter ihnen landete krachend an der Wand. Erschrocken blickten die beiden Männer sich an, wandten sich erst dann zögernd vor unterdrückter Angst und rasendem Herzen um.

Saya stand unmittelbar vor ihnen. Ihr Blick war fest auf den Herrscher gerichtet, in einem gebietenden Ausdruck, der keinen Widerspruch duldete. In ihrem Sturmschritt hatte sie nicht auf die korrekte Verwendung ihres stützenden Stabes geachtet – verschwendete Zeit. Nun strafte sie ihr schmerzhaft pochendes Bein mit Nichtachtung. Ihr Entschluss zur Hilfe – einmal gefasst – ließ keinen Raum für Rücksicht auf den eigenen Zustand, denn kein Opfer ihrerseits bedeutete eine Entscheidung um Leben und Tod.

„Es bleibt keine Zeit für lange Erklärungen, Herrscher Drako, schnelles Handeln wird verlangt. Ich verspreche, Colia und ich werden unser ganzes Wissen einsetzen, um zu helfen.

Bitte gebt uns Anweisungen für den Ernstfall: Ist Euch das



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