Die Keltenkriege by David - Die Falkenkönigin 2 Gemmell

Autor:David - Die Falkenkönigin 2 Gemmell [Gemmell, David - Die Falkenkönigin 2]
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

Der Wirbeltanz hatte um ein Dutzend lodernde Feuer herum begonnen, und die heiratsfähigen Farlain-Mädchen suchten sich ihre Tanzpartner aus den Reihen der wartenden Burschen. Musik kam rauh und kraftvoll von den Dudelsäcken, melodisch und schmachtend von den Flöten, und märchenhaft, zauberisch von der Harfe. Es war Musik der Berge, und sie wirkte auf die Sinne der Männer und Frauen der Clans stärker als Wein.

Deva tanzte mit Layne, dem Speerwurf-Sieger, während Gaelen allein saß und gegen sein Selbstmitleid ankämpfte. Sein Bein schmerzte, und er zog es unter dem Tisch hervor, um sich den angeschwollenen Schenkel zu reiben.

Gwalchmai fand ihn dort kurz vor Mitternacht. Der junge Bogenschütze trug seine besten Kleider, einen Umhang aus weichem braunem Leder über einer grünen, bestickten Tunika. »In der Wirbel-Nacht sollte niemand allein sein«, sagte Gwal und ließ sich seinem Kameraden gegenüber nieder.

»Ich warte einfach nur auf ein Mädchen mit geschwollenem Bein, mit dem ich dann zusammen weghinken kann«, sagte Gaelen und schenkte sich mehr Met ein.

»Ich habe zwei Beine, aber keine Partnerin gefunden«, sagte Gwal und bediente sich an Gaelens Met.

»Ach komm, Gwal, hier müssen mindestens fünfhundert Mädchen sein.«

»Aber sie sind nicht das, was ich mir wünsche«, sagte Gwalchmai traurig. Gaelen sah seinen Freund an. Gwals Haar leuchtete im Feuerschein flammendrot, sein Gesicht wirkte nicht mehr jungenhaft, er war ein gutaussehender junger Mann.

»Was willst du denn … eine Prinzessin?«

Gwalchmai zuckte die Achseln. »Das ist schwer zu beantworten, Gaelen. Aber ich weiß, daß ich nie heiraten werde.«

Gaelen antwortete nicht. Er wußte seit einiger Zeit, wie auch Layne und Lennox, daß Gwalchmai sich für die jungen Mädchen der Farlain nicht interessierte. Die Jungen konnten das nicht verstehen, nur Gaelen vermutete die Wahrheit. In Ateris hatte er viele gesehen, die Gwalchmais geheime Sehnsüchte teilten.

»Du weißt, was ich bin, nicht wahr?« fragte Gwalchmai plötzlich.

»Ich weiß«, erwiderte Gaelen. »Du bist Gwalchmai, einer der Ungeheuer-Töter. Du bist vom Clan, und ich bin stolz darauf, dich zum Freund zu haben.«

»Dann denkst du nicht …?«

»Ich habe dir doch gerade gesagt, was ich denke, Vetter«, sagte Gaelen und legte Gwalchmai seine Hand auf die Schulter.

»Stimmt. Danke, mein Freund.« Gwalchmai seufzte – und wechselte das Thema. »Wo ist Caswallon?«

»Er eskortiert die Aenir zurück nach Aesgard.«

»Es tut mir nicht leid, sie abziehen zu sehen«, sagte Gwal.

»Nein. Hast du schon von Borak gehört?«

»Dem Läufer? Nein, was ist mit ihm?«

»Man fand ihn heute abend an einem Baum im Westen hängen.«

»Er hat sich umgebracht?«

»Scheint so«, sagte Gaelen.

»Ein merkwürdiges Volk, diese Aenir. Ich hoffe nicht, daß sie nächstes Jahr wiederkommen.«

»Ich glaube schon, aber nicht zu den Spielen«, meinte Gaelen.

»Gehörst du etwa auch zu diesen Kriegsunken?«

»Ich fürchte ja.«

»Was hätten sie zu gewinnen? Im Druin-Gebirge gibt es nichts zu holen.«

»Der Krieg selbst ist Preis genug für die Aenir. Das ist ihr Lebenszweck.«

Gwalchmai stützte sich auf die Ellenbogen und schüttelte den Kopf. »Was für ein Abend! Zuerst verliere ich im Bogenschießen, dann werde ich rührselig, und jetzt sitze ich hier mit einem Mann, der Krieg und Tod prophezeit.«

Gaelen lachte. »Beim Turnier hattest du Pech. Der Wind legte sich gerade, als der Aenir zielte, und das gab ihm einen Vorteil.

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