Die Invasion der Wurmgesichter by Robert A. Heinlein

Die Invasion der Wurmgesichter by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: ebook german, Roman
ISBN: 3-453-30748-8
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 1958-11-11T05:00:00+00:00


Nicht »falls«, sondern »sobald«! In diesem Jahr war ich für die Universität ohnehin schon zu spät dran; auf fünfzehn Tage würde es auch nicht mehr ankommen.

Bei der ersten Rechnung hatte ich festgestellt, welches Tempo wir beim Wendemanöver gehabt hatten.

Mehr als siebzehntausend Kilometer pro Sekunde.

Das ist ein hübsches Tempo, selbst im Weltraum. Es ließ mich nachdenken. Der nächste Fixstern, Proxima Centauri, liegt 4,3 Lichtjahre von uns entfernt, eine Entfernung, die man so oft im Fernsehquiz hört. Wie lange würde das bei 8 G dauern?

Die Rechnung ging genauso, aber ich mußte mit meinen Kommas aufpassen; die Zahlen werden mächtig groß. Schließlich war es klar: diese Ungeheuer konnten von Stern zu Stern reisen.

Ich weiß nicht, warum ich überrascht war; das Wissen hatte mich die ganze Zeit förmlich angestarrt. Ich hatte angenommen, daß Wurmgesicht mich zu seinem Heimatplaneten gebracht hatte, daß er ein Plutonier war oder ein Plutokrat, oder wie die immer heißen mögen. Aber das konnte er ja nicht sein.

Er atmete Luft. Er hielt sein Schiff warm genug für mich. Und wenn er es nicht eilig hatte, dann kreuzte er mit einem G, ungefähr. Er benutzte Beleuchtung, die meinen Augen entsprach. Folglich kam er von der gleichen Art Planet wie ich.

Falls Sie Kreuzworträtsel machen, wissen Sie, daß Proxima Centauri ein Doppelgestirn ist, und einer davon ist ein Zwillingsbruder unserer eigenen Sonne – Größe, Temperatur, Spektralbereich. Darf man daraus schließen, daß er einen Planeten wie die Erde seine Heimat nennt? Ich hatte so das Gefühl, daß ich die Heimatadresse von Wurmgesicht kannte, denn ich war so sicher, wie man sich auf die jährliche Steuernachzahlung verlassen kann, daß Wurmgesicht sich nur auf einem Planeten wie dem unseren heimisch fühlte. Auch wenn er ganz anders aussah als wir; Spinnen sehen auch nicht wie wir aus, aber sie mögen das gleiche wie wir. Wurmgesicht und seinen Artgenossen würde es auf der Erde gefallen. Ich hatte sogar Angst, daß es ihnen zu gut gefallen würde.

Aber was hatte Wurmgesicht auf Pluto zu suchen?

Wenn Sie eine Invasion in ein anderes Sonnensystem vorbereiten müßten, wie würden Sie es anfangen? Das soll kein Witz sein; ein Verlies auf Pluto ist kein Witz, und ich habe Wurmgesicht immer ernstgenommen. Würden Sie einfach hereinplatzen oder zuerst mal alles auskundschaften? Sie schienen uns in der Technik weit voraus, aber das konnten sie unmöglich gewußt haben. Wäre es nicht klug, einen Brückenkopf in diesem System einzurichten, möglichst an einer Stelle, die nie jemand besuchte?

Dann konnte man zum Beispiel auf einem atmosphärelosen Satelliten eines brauchbar erscheinenden Planeten einen Brückenkopf errichten und von dort aus dann die Oberfläche des Zielplaneten erforschen.

Verlor man den vorgeschobenen Stützpunkt, so konnte man sich immer noch zur Hauptbasis zurückziehen und einen neuen Angriff vorbereiten.

Bedenken Sie dabei, daß Pluto zwar für uns weit entfernt ist, daß er aber für Wurmgesicht nur fünf Tage von unserem Mond entfernt war. Mir wurde der Gedanke immer unheimlicher.

Aber ich wußte nicht, was ich dagegen unternehmen sollte.



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