Die Herrin der Kelten by Manda Scott

Die Herrin der Kelten by Manda Scott

Autor:Manda Scott [Manda Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Roman, Reader
ISBN: 9783442364237
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2010-04-02T22:00:00+00:00


Sie wollte einfach nicht glauben, dass ihr Vater sie verlassen hatte. Sie kniete neben ihm, während sie seine Hand zwischen ihren Handflächen hielt, und flehte ihn wieder und wieder an, mit ihr zu sprechen. Seine Augen waren offen, sein Gesicht fiel langsam in sich zusammen, während der Schmerz auf seinen Zügen allmählich einem Ausdruck inneren Friedens wich. Ein Mann, der so ruhig und entspannt wirkte, konnte doch nicht wirklich tot sein. Sie küsste ihn liebevoll und schmeckte das Salz ihrer eigenen Tränen, vermischt mit dem Blut, das nicht allein von ihm stammte.

»Breaca, lass ihn los.« Airmid kam herbei, um sich neben sie zu knien, drückte einen Finger auf das weit offene Auge, aber die Lider schlossen sich nicht unter ihrer Berührung. Kühle Finger umfassten Breacas Hände und zogen sie sanft fort. Die eine Stimme, die sie hören konnte, sagte: »Er ist von uns gegangen. Du musst ihn nun Briga überlassen. Wir müssen uns jetzt um die Lebenden kümmern, sonst ist er völlig umsonst gestorben.«

Die Worte drangen nur ganz langsam in Breacas Bewusstsein ein und ergaben wenig Sinn. Sie war im Geist an einem anderen Ort, wanderte mit ihrem Vater zum Fluss hinunter. Sein Schatten schritt mit dem Schwung der Jugend dahin, und er strahlte eine Freude aus, wie sie sie seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr bei ihm erlebt hatte. Sie beobachtete ihn mit Ehrfurcht und Erstaunen und spürte, wie sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen.

»Breaca, hör mir zu«, sagte Airmid eindringlich. »Macha lebt noch. Wenn wir sie nach Hause schaffen können, bleibt sie vielleicht am Leben. Eburovic würde wollen, dass wir sie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.«

Breaca runzelte die Stirn. Macha. Sie hing sehr an Macha. Ihr Vater hatte sehr an Macha gehangen. »Wie schwer ist sie verletzt?«

»Sie ist von einem Speer in die Brust getroffen worden. Sie kann zwar atmen, aber nur unter starken Schmerzen, und sie kann weder laufen noch reiten.«

»Wir werden eine Tragbahre bauen und sie ziehen.«

»Sinochos hat schon eine gemacht. Du musst jetzt mitkommen, wir können dich nicht allein zurücklassen.«

Sie hatte also länger bei Eburovic gesessen, als es den Anschein hatte. Sie versuchte, den lähmenden Schmerz abzuschütteln und einen klaren Gedanken zu fassen. Airmid war hier, um zu helfen. Braune Augen blickten forschend in die ihren. Kühle Hände umschlossen ihre Handgelenke. Sie zwang sich, den Blick von ihrem Vater abzuwenden, um Airmid anzusehen, und begegnete einer inneren Stärke, die sie zutiefst beschämte. Sie riss sich zusammen und fragte: »Wie viele andere Verwundete gibt es?«

»Acht, doch sie werden vermutlich überleben. Tagos hat es am schlimmsten erwischt. Er wird seinen rechten Arm verlieren, aber wenn wir die Blutung zum Stillstand bringen können und der Stumpf nicht verfault, wird er am Leben bleiben. Die Wunden der anderen sind tief, aber nicht tödlich. Ich kann zwar gleich hier an Ort und Stelle damit anfangen, ihre Wunden zu versorgen, aber wir sollten sie besser sofort zum Rundhaus zurückbringen. Verzeih mir, aber wir haben keine Zeit mehr, um Plattformen für die Toten zu errichten. Wir werden ihre Schilde mitnehmen und sie als in der Schlacht Gefallene ehren.



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