Die Gefangene der Wueste by Alexa Kim

Autor:Alexa Kim
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-07-18T22:00:00+00:00

5.

Hochzeitsvorbereitungen

Altor

Ladla trägt den Dinjhi … das ist das Einzige, woran ich denken kann, während ich Rajim immer weiter vorantreibe. Sie hat zugestimmt, Saranab zu heiraten. Der rote Schleier der Eifersucht, der sich bei Ladlas Anblick über meinen Verstand gelegt hat, lässt nur langsam nach, während ich Düne um Düne hinter mir lasse.

Nach einer Weile zügele ich Rajim und lasse ihn im Schritt weiterlaufen. Wann hat Saranab Ladla gefragt, ob sie seine Frau werden will? Gestern Abend, nachdem ich im Gästezelt verschwunden war? Und vor allem … wie hat er sie gefragt? Er spricht doch überhaupt nicht ihre Sprache. Das ist vollkommen egal … sie trägt den Dinjhi … Saranab würde es nicht wagen, eine Fürstentochter gegen ihren Willen zu heiraten!

Ich bin gefangen zwischen meinen widersprüchlichen Gefühlen der Eifersucht und der Enttäuschung. Was hast du denn erwartet?

Ich muss ein fairer Verlierer sein … auch, wenn es mir schwerfällt und das Biest in mir tobt. Es mag sein Eigentum nicht hergeben. Ladla gehört mir! Nein, das tut sie nicht … du hast dir etwas vorgemacht …

Schließlich wende ich Rajim. Ich muss zum Lager zurückkehren. Ladla wollte mit mir sprechen. Natürlich wollte sie das …, lästert meine innere Stimme sofort, ... um dir zu sagen, dass sie Saranabs Frau wird. Was kümmert es dich? Du hast mit ihr gespielt … mehr wolltest du ohnehin nicht.

Den ganzen Weg zurück ins Lager kann ich meine quälenden Gedanken kaum abstellen. Ladla wird Saranab heiraten … sie trägt den Dinjhi …

„Sonne und Wind mögen dich schützen an diesem Morgen“, höre ich plötzlich Saranab rufen.

Ich fahre herum. Er ist gerade erst aufgestanden und trägt noch nicht sein Gesichtstuch. Außerdem ist er bester Laune, und ich kann mir vorstellen warum. Meinem spontanen Impuls, mich auf ihn zu stürzen, widerstehe ich. Stattdessen bleibe ich höflich. „Auch dich mögen Sonne und Wind schützen. Ich beglückwünsche dich zu deiner neuen Braut.“

„Dann weißt du es also schon?“ Er grinst zufrieden. Im Gedanken ziehe ich meinen Dolch und schneide Saranab das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht. In Wirklichkeit steige ich von Rajims Rücken und nickte. „Ich habe Ladla heute kurz gesehen. Sie trug den Dinjhi.“

„Ich bin der glücklichste Mann“, antwortet Saranab, und ich muss feststellen, dass seine Worte sich ehrlich anhören. Trotzdem bleibe ich skeptisch. „Darf ich fragen, wie du der Prinzessin einen Antrag stellen konntest, ohne ihre Sprache zu sprechen?“

Saranab kneift mir ein Auge. „Oh ja, das war wirklich nicht einfach. Nachdem du mir gestern Abend sagtest, dass ich sie selbst fragen müsste, habe ich mir den Kopf zerbrochen. Aber dann fiel mir die einfachste Sprache ein, die eine Frau versteht.“

Er wartet, ob ich selbst darauf komme, doch als er meinen unbewegten Gesichtsausdruck sieht, spricht er weiter. „Ich habe ihr Schmuck geschickt … wertvollen Schmuck, den man nur einer bevorzugten Frau schenken würde.“

„Und … du bist sicher, sie hat diese Geste so verstanden, wie sie gemeint war?“

Saranab sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Was willst du mir damit unterstellen?“

Ich muss mich bemühen, ruhig zu bleiben. „Gar nichts, Stammesführer. Aber ich muss sicher gehen. Immerhin ist sie mir anvertraut worden.

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