Die Frau Des Jägers. by Thomas Elizabeth Marshall

Die Frau Des Jägers. by Thomas Elizabeth Marshall

Autor:Thomas, Elizabeth Marshall [Thomas, Elizabeth Marshall]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783423120043
Google: mNgKSQAACAAJ
Amazon: 3423120045
Herausgeber: DTV
veröffentlicht: 1993-01-01T23:00:00+00:00


dort ein Jagdlager. Ein hoher Hohlkegel aus einander überlappenden Zweigen der Schierlingstanne bot ausreichend Schlafplatz für vier Männer, wenn diese sich dicht nebeneinander legten. Wenn dieser Unterschlupf bewohnt war, konnte es im Inneren fast zu warm werden. Maral bewahrte dort Feuerstäbe, eine Axt, einige Speerspitzen und einen Vorrat an Brennholz auf.

Als die Dämmerung hereinbrach und wir die Spitze der Schutzhütte vor dem roten Abendhimmel erkennen konnten, hatten wir außer den Fährten eines Wolfsrudels, das auf dem Weg zum Sumpf war, nichts entdeckt. Wie die Menschen liefen auch die Wölfe einer hinter dem anderen und wechselten sich beim Spuren ab. Natürlich waren wir enttäuscht, keine anderen Fährten außer Wolfsfährten zu finden. Aber dank der Spur, die die Wölfe gelegt hatten, erreichten wir Marals Schutzhütte, bevor es vollends dunkel war.

Die Nacht war lang und mondhell. Der volle Hüttenmond befand sich im Gleichgewicht mit der Sonne. Zum Essen hatten wir nur die mitgebrachten Stückchen Dörrfleisch und einige gefrorene Streifen Rinde, die wir von einer jungen Lärche geschält hatten.

Man sagt, daß die Rinde den Hunger stillt. Mag sein, daß sie manchen Leuten half; mir half sie nicht.

Am Morgen sangen wir und beteten zum Großen Bären um Nahrung. Dann umkreisten wir unter Marals Führung den Sumpf.

Hier war der Schnee sehr locker, er reichte uns aber fast bis zum Bauch, so daß Maral schon nach kurzer Zeit schwitzte, als er sich hindurcharbeitete. Bald über nahm Andriki Marals Platz an der Spitze, und Maral nahm meinen Platz am Ende der Reihe ein. Auf diese Weise wechselten wir einander ab; mal spurten wir, mal liefen wir dem Weg nach, den die anderen freigetreten hatten.

Hungrig und nicht im Vollbesitz unserer Kräfte, hielten wir viele Male an, um uns auszuruhen. Man muß im Win ter oft mit einem leeren Magen fertig werden, doch man gewöhnt sich nie daran.

Wir sprachen nicht beim Gehen, weil wir auf der Jagd waren und unsere Kräfte schonen mußten, aber wenn wir eine Rast einlegten, unterhielten wir uns ein wenig, wenn auch leise. Wir waren einem unbewachsenen Grat gefolgt, von dem der Wind den Schnee weitgehend weggetragen hatte und von wo aus wir weit in alle Richtungen schauen konnten. Wir sahen weißen Schnee, den 176



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