Die Familiengruft by MacLeod Charlotte

Die Familiengruft by MacLeod Charlotte

Autor:MacLeod, Charlotte [MacLeod, Charlotte]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 15

Sie stellten überrascht fest, wie lange sie draußen gewesen waren. Als sie zurück im Haus waren, fragte Tante Caroline in äußerst gekränktem Ton, ob sie wohl jemals zu Mittag essen würden.

Alexander besänftigte seine Mutter, indem er ihr eine Fahrt mit dem Milburn versprach, und ging dann, um den Elektrowagen von seinem Winterschutz zu befreien, während Sarah ein frisches Heilbuttsteak grillte, das sie wunderbarerweise auf dem Fischstand entdeckt hatte. Sie aßen es mit gegrillten Tomaten und warmem Maisbrot und genossen dieses Essen aus tiefstem Herzen, als Alexander plötzlich erklärte: »Sarah, ich kann dich hier nicht allein lassen. Was ist, wenn dieser Eindringling immer noch hier irgendwo steckt?«

»Der Spanner?« Sie zuckte mit den Achseln. »Am Strand haben wir niemanden gesehen, und deine Mutter war den ganzen Morgen hier, ohne belästigt zu werden. Ich werde die Türen und Fenster verschließen, aber es macht mir wirklich nichts aus, für eine halbe Stunde allein zu sein. Du willst doch nicht lange wegbleiben, oder?«

»Nein, Liebling, wir wollen nur die Straße hinunter und wieder zurückfahren. Und du willst tatsächlich nicht mitkommen?«

»Du weißt, daß Tante Caroline es haßt, wenn wir uns alle gemeinsam ins Auto quetschen. Alexander, wir dürfen uns von der Situation nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich kann mir diesen Mann gestern abend einfach nur eingebildet haben. Geh nur und spiel mit deinem kostbaren Spielzeug. Und mach dir keine Sorgen um mich.«

»Dann schließ die Tür hinter uns ab, und wenn du das Bedürfnis spürst, noch weitere Ermittlungen anzustellen, warte, bis ich zurück bin. Versprochen?«

»Versprochen. Viel Spaß.«

Sie gab ihm einen Abschiedskuß und beobachtete, wie er Tante Caroline die Zufahrt hinunterhalf. Den Milburn hatten sie in einem Schuppen, nicht weit von der Straße entfernt, untergestellt, um seinen betagten Achsen die Torturen der Auffahrt zu ersparen. Sarah wartete an der Tür, bis sie in einer Senke ihrem Blick entschwanden, drehte dann gehorsam den Schlüssel im Schloß herum und ging, um Zwiebeln zu schälen und Schinken kleinzuschneiden. Die Zubereitung eines echten neuenglischen Clam Chowders darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Konzentriert auf das, was sie gerade tat, verlor Sarah wieder jedes Zeitgefühl. Erst als sie die Milch zu den Zwiebeln und Kartoffeln goß, fiel ihr auf, daß Alexander und seine Mutter schon vor einiger Zeit hätten zurückkommen sollen. Selbst wenn er der Versuchung nachgegeben hatte, ein bißchen weiter zu fahren als ursprünglich geplant, würde er nicht wagen, den Milburn sehr lange draußen zu lassen. Er hätte zuviel Angst, daß die Batterien leerlaufen würden.

Möglicherweise waren sie leergelaufen. Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, den Studebaker zu nehmen und nach dem Milburn Ausschau zu halten. Sarah kannte die Strecke, die sie meistens nahmen. Tante Caroline liebte besonders die Straße, die oberhalb der Klippen entlangführte, obwohl sie den Blick auf das Meer nicht mehr genießen konnte.

Die Straße war allerdings gar nicht weit entfernt, und auf dem Weg gab es zwei Häuser, die das ganze Jahr bewohnt waren. Falls sie stehengeblieben waren, konnte Alexander seine Frau nicht anrufen, weil das Telefon für den Winter abgestellt war, aber er könnte sicherlich jemanden finden, der Tante Caroline zurückbringen und die Verspätung erklären würde.



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