Die Enkel der Raketenbauer by Georg Zauner

Die Enkel der Raketenbauer by Georg Zauner

Autor:Georg Zauner
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-12-12T23:47:19+00:00


Aufzeichnung de$

Prie$ter-Bruder$ Friedel

über die Auffindung eine$ Reiterbilde$

und über da$ „Teufel$grab":

Seit den Tagen des großen Aufruhrs der Manufacturer ist Ruhe im Heiligen Bezirk von MUNIC eingekehrt. Die Schmelzöfen sind an anderer Stelle neu errichtet worden, weiter im Westen, wo sich ein neuer und bequemerer Ausgang des unterirdischen Fahrweges gefunden hat. Auch gen Osten, weit jenseits des Kastanienwaldes, gibt es jetzt einen Zugang, und so verteilen sich der Lärm, der Rauch und die Geschäft igkeit auf zwei Plätze, die weit auseinander liegen. Wenn nicht neue Stollen mit den SCHIENEN gefunden werden, dann wird wohl übers Jahr alles vorüber sein, aber sie werden sicherlich noch andere Fundstellen entdecken.

Den unterirdischen Fahrweg, den bislang nur wir Brüder kennen und dessen Geheimnis wir wahren wollen, ihn haben sie noch nicht gefunden: Es ist der Stollen, in dem die Wagenhäuser stehen. - Eines davon ist geweiht!

Die Entdeckung droht jedoch nicht so sehr von den MINISTERN bei der Eisen-Commision, sondern vielmehr von den Eisen-Sehern. Meistens sind es Krüppel, die man in einer Art Sänfte hin- und herträgt, da man sonst mit ihnen nicht vom Fleck kommen würde. Wenn sie dann rufen: »Ich sehe Eisen«, dann halten die Träger an, und die begleitenden MINISTER stecken eine bunte Stange in den Sand, dort wo der EisenSeher in die Tiefe zeigt, um auf diese Weise den Platz wiederzufinden und zu markieren. - Stehen dann viele Stangen in einer Reihe, so glaubt man, einem neuen unterirdischen Stollen mit den begehrten SCHIENEN auf der Spur zu sein und sucht, wenn auch bisher vergeblich, nach einem Einstieg.

Aber immer wieder ertönt der Ruf: »Ich sehe Eisen!«, so daß schon ein zweiter Wald zu entstehen droht: nicht einer aus gewachsenen Bäumen, sondern aus bunten Stangen! Wenn aber der Krüppel schreit: »Ich sehe Eisen, es ist ganz nah!«, dann wird gleich an Ort und Stelle mit dem Graben begonnen, wobei zuerst das Gestrüpp und die Bäume umgehackt und dann Steine, Sand und nochmals Steine weggeschafft werden, bis man auf das Eisen stößt.

So gab es neulich einen Fund auf halbem Wege von SANKT PETER zu unserem geheimen Einstieg, den wir nach der unterirdischen Inschrift UNIVERSITÄT nennen, aber eher etwas seitlich gelegen. Wir erfuhren davon durch die Heiligen Garden, mit denen uns eine herzliche Freundschaft verbindet, seitdem sie uns aus den Händen der Besessenen befreit haben. Da sie selber mit der Eisen-Commision und vor allem mit der Geheimen Commission in der Quere liegen, da einer dem anderen mißtraut und ihn verdächtigt, er wolle sich in den Besitz von geheimen Dingen setzen, die ihm vielleicht großes Ansehen oder gar Macht verleihen, so haben die Heiligen Garden ihre Hoffnung auf uns Brüder gesetzt, ihnen beim Erkennen und Ausdeuten von Fundsachen zu helfen, vor allem aber beim Entziffern von alten Inschriften. - Denn des Lesens ist allenfalls der Vorreiter kundig, nicht aber der Kenntnis der alten Sprache und Schrift. Das mag wohl eine recht unheilige Allianz sein, aber da wir ihnen nun einmal unser Leben verdanken und auch hinfort vielleicht noch des öfteren eines Schutzes bedürfen, tun wir ihnen den Gefallen, zumal es ja an uns liegt, die Schriften so zu deuten, daß kein Unheil geschehen mag.



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