Die ESTARTU-Saga by Ernst Vlcek

Die ESTARTU-Saga by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Gänger des Netzes, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1987-06-19T01:00:00+00:00


7.

Die SOMBATH machte auf mich den Eindruck eines Geisterschiffs. Meine Anrufe blieben unbeantwortet, es herrschte völlige Funkstille.

Ich umrundete die sternförmige SOMBATH mit dem Kleinraumschiff zweimal, bis ich in einer der Vertiefungen zwischen den zwölf Zacken eine offene Schleuse entdeckte. Ich hielt darauf zu, verankerte das Netzgängerschiff mit einem Magnetfeld und begab mich durch einen energetisch gesicherten Luftschlauch zu der offenen Mannschleuse.

Kaum hatte ich sie betreten, schloß sich das Schott hinter mir, und das Innenschott ging sofort auf, weil es zu keinem Druckabfall gekommen war. Ich trug die Netzkombination und betrachtete den Atmosphären-Analysator, um zu sehen, ob die Luft mit Kodexmolekülen verseucht war. Aber diese Sorge war unbegründet.

Ein Pterus in einem Shant erwartete mich und führte mich wortlos durch eider Längskorridore zum Zentrum des Schiffes. Anderen Besatzungsmitgliedern begegneten wir nicht. „Herrscht Trauer auf Ijarkors Flaggschiff?" erkundigte ich mich bei meinem Führer in Sothalk, aber er gab keine Antwort.

An einem Schott im Zentrum des Schiffes angelangt, bedeutete er mir mit einer Handbewegung, allein weiterzugehen. Dann machte er kehrt und entfernte sich würdevoll durch den Ringkorridor.

Das Schott vor mir ging auf, und ich trat in den dahinter liegenden Raum. Mir bot sich ein gespenstisches Bild. Zuerst fiel mir die Unordnung auf, die in dem Schaltraum herrschte.

Auf den gut zwei Dutzend über den Raum verteilten Monitoren lief eine Abfolge verschiedener unkontrollierter Szenen ab. Mir wurde beinahe schwindelig davon, und so wandte ich mich ab. Der Ton war abgeschaltet, aber aus dem Hintergrund kam ein mentales Wispern. Und dann sah ich die überdimensionale Felidenstatue im Hintergrund und wußte, daß das mentale Raunen von Oogh at Tarkan kam, der es nicht müde wurde, gegen den Kriegerkult und die Auswüchse des Permanenten Konflikts zu wettern.

Aus dem Durcheinander ragte Ijarkors Rüstung, die aussah wie die zusammengedrückte Figur eines Brettspiels - oder wie ein zu dick geratener Bowlingkegel. Die Einstiegsluke stand offen. Die Rüstung war leer. Einige Schritte weiter lag ein Shant auf dem Boden, zerknüllt, achtlos abgestreift.

Ich ließ meinen Blick weiterwandern. Und dann sah ich ihn. Ijarkor. Er war wie zur Salzsäule erstarrt. Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als ich sah, welche Haltung er eingenommen hatte, in der er wie in einer Momentaufnahme tragischen Grauens für die Ewigkeit festgehalten schien.

Er stand hoch auf gerichtet da, den verlängerten Steiß nach hinten gereckt. Das Echsenmaul stand wie unter großer Anstrengung offen, die dreiekkigen Augen waren geschlossen. Die knochigen Arme mit den hervortretenden Muskeln hatte er ausgestreckt, die Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt.

Seine Finger waren wie Schraubstöcke um den Hals seines kleinen geschwänzten Animateurs geschlossen. Der Körper des einen Meter großen Pterus mit dem Vförmigen Teufelsgesicht war schlaff.

Er war tot, wie lange schon? „Ijarkor!" sagte ich, um mich bemerkbar zu machen. Ich räusperte mich und wiederholte meinen Anruf, meine Stimme blieb rauh und belegt. Aus dern Hintergrund war das mentale Raunen des zornigen Attar Panish Panisha zu hören. Es klang verhalten, aber darum um nichts weniger eindringlich. „Da bist du, Gorim", sagte Ijarkor und ließ seinen Animateur zu Boden fallen, wo er mit einem dumpfen Laut landete. Ijarkor öffnete seine dreieckigen Augen und zeigte mir das Gelb.



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