Die Drenai-Saga 3 - Waylander by David Gemmell

Die Drenai-Saga 3 - Waylander by David Gemmell

Autor:David Gemmell [Gemmell, David]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-01-02T05:00:00+00:00


Während der ersten drei Tage der Reise versetzten Danyals Fortschritte Waylander in Erstaunen. Er hatte gewußt, daß sie stark, beweglich und von rascher Auffassungsgabe war, aber wie er entdeckte, waren ihre Reflexe verblüffend schnell, und ihre Fähigkeit, Anweisungen aufzunehmen, war kaum zu glauben.

»Du vergißt«, sagte sie, »daß ich auf den Bühnen von Drenan gestanden habe. Ich habe Tanz und Jonglieren trainiert, und ich verbrachte drei Monate mit einer Gruppe von Akrobaten.«

Jeden Morgen ritten sie von den Fuhrwerken fort in das sanft gewellte Gelände der Steppe. Am ersten Tag brachte er ihr bei, wie man ein Messer wirft. Die Leichtigkeit, mit der sie sich diese Kunst aneignete, veranlaßte ihn, seine Lehrmethoden zu überdenken. Er hatte ursprünglich vorgehabt, es nur ihr zuliebe zu tun, aber jetzt nahm er die Sache ernst. Aufgrund ihrer Jonglierfähigkeiten hatte sie ein Gefühl für Balance, das wirklich außergewöhnlich war. Seine Messer hatten unterschiedliche Längen und Gewichte, aber in ihren Händen verhielten sie sich gleich. Sie wog die Klinge lediglich mit den Fingern, schätzte das Gewicht und schleuderte sie dann dem Ziel entgegen. Von ihren ersten fünf Würfen ging nur einer an dem vom Blitz gespaltenen Baum vorbei.

Waylander fand einen Stein mit hohem Kreidegehalt und zeichnete den Umriß eines Mannes auf den Baumstamm. Er reichte Danyal ein Messer und drehte sie um, so daß sie vom Baum abgewandt stand.

»Ich möchte, daß du dich, ohne innezuhalten, umdrehst und wirfst und dabei auf den Hals zielst«, sagte er. Sie wirbelte auf dem Absatz herum, ihr Arm schoß vor, und das Messer drang knapp über der rechten Schulter der Kreidefigur in den Stamm.

»Verdammt!« rief sie. Waylander lächelte und holte das Messer zurück.

»Ich sagte umdrehen, nicht wirbeln. Du hast dich bei dem Wurf immer noch nach links bewegt – und das hat deinen Arm am Ziel vorbeigetragen. Aber trotzdem, es war ein guter Versuch.«

Am zweiten Tag lieh er sich einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Mit dieser Waffe war sie weniger geschickt, aber sie hatte ein gutes Auge. Waylander beobachtete sie eine Zeitlang, dann bat er sie, ihr Hemd auszuziehen. Er faßte es bei den Ärmeln, stellte sich hinter sie und band es ihr fest um den Oberkörper, so daß die Brüste flach gegen die Rippen gepreßt wurden.

»Das ist nicht gerade bequem«, protestierte sie.

»Ich weiß. Aber du machst immer einen krummen Rücken, wenn du die Sehne spannst, damit sie sich nicht an deinem Körper verhakt – und das beeinträchtigt das Zielen.«

Doch die Idee war nicht sehr erfolgreich, und Waylander ging zum Schwert über. Einer von Durmasts Männern hatte ihm einen schlanken Säbel mit Elfenbeingriff und filigranem Handschutz verkauft. Die Waffe war gut ausbalanciert und leicht genug, daß Danyals größere Schnelligkeit ihren Mangel an Kraft ausgleichen konnte.

»Vergiß nie«, sagte er, als sie nach einer Stunde Üben zusammensaßen, »daß die meisten Schwerter als Hackwaffen gebraucht werden. Dein Feind wird im allgemeinen Rechtshänder sein. Er hebt das Schwert über die rechte Schulter und schlägt von rechts nach links, wobei er auf den Kopf zielt. Aber die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten ist eine Gerade. Also stich zu! Benutze die Schwertspitze.



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