Die Dessous by Muriel Barbier
Autor:Muriel Barbier [Muriel Barbie, Shazia Boucher]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781783106400
Herausgeber: Parkstone International
Anonym, Photographie, Privatsammlung, Paris.
Obwohl das Beinkleid im 16. Jahrhundert akzeptiert wird, setzt es sich in den folgenden Jahrhunderten nur langsam durch, da die Art, wie es der weiblichen Anatomie Form verleiht, als unziemlich empfunden wird. Im 18. Jahrhundert ist das Beinkleid den Tänzerinnen und Schauspielerinnen vorbehalten, damit ihre „Reize“ bei einer Kehrtwendung oder einem Sturz nicht unangebrachterweise auf der Bühne sichtbar werden. Keine andere Frau trägt dieses in der Bühnenwelt vorgeschriebene Kleidungsstück. In Holland wird es Ende des 18. Jahrhunderts von den Schlittschuhläuferinnen – aus den für die Tänzerinnen und Schauspielerinnen geltenden Gründen – und von den Hausangestellten – beim Leitersteigen oder Fensterputzen – adoptiert. In England ziehen sowohl die kleinen Mädchen als auch die Heranwachsenden zum Turnen Beinkleider an. Nach und nach findet das Beinkleid bei den Frauen Zuspruch, zunächst nur bei der Jagd, später dann auch aus hygienischen Gründen. Aber die Bourgeoisie verbindet dieses Teil der Unterwäsche noch mit den von den Tänzerinnen getragenen Dessous und lehnt es als schamlos ab. Deswegen beschränkt sich das Tragen der Beinkleider auf die turnenden Heranwachsenden, die kleinen Mädchen und – die Prostituierten. Das Beinkleid zeichnet eine große Bewegungsfreiheit aus und besitzt daneben natürlich eine starke erotische Wirkung. Trotzdem macht die Damenhose in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts mehr und mehr von sich reden. Mit der Übernahme der den Rock weit vom Körper haltenden Krinoline wird das Tragen eines Beinkleides schon aus Anstandsgründen erforderlich. Dieses Kleidungsstück wird zur Blütezeit des Cancans zu einem Symbol der Sinnlichkeit. Der Ball des Moulin Rouge ist wegen der ihre Beinkleider zur Schau stellenden Tänzerinnen berühmt, von denen Henri de Toulouse-Lautrecs Bilder Zeugnis ablegen. Da verwundert es nicht, dass das dem Intimbereich der Frau so nahe liegende Beinkleid, das die Bourgeoisie mit diesen skandalösen Tänzerinnen assoziiert – für deren Darbietungen sie sich jedoch begeistert – zu einem besonders attraktiven Wäscheteil wird, dessen Anblick wohl so manch einen in Verwirrung bringt. Voller Humor beschreibt Marcel Prevost die Wirkung dieser Damenhosen auf die männliche Fantasie (gewiss in einem ungewöhnlichen und sarkastischen Vorfall):
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