Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt by Linda Lael Miller

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller [Miller, Linda Lael]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Mira Neuerscheinungen
veröffentlicht: 2013-03-27T23:00:00+00:00


11. KAPITEL

Als der dritte Reisebus schließlich anderthalb Stunden später wieder abfuhr, waren die Warenbestände so knapp geworden, dass Carolyn und Tricia den Laden schließen mussten.

Primroses Kunstwerke hatten auf Anhieb Käufer gefunden, ebenso wie die letzten Schürzen, die jüngste Lieferung Ziegenmilchseife und der Inhalt der meisten Kisten, die sie kurz zuvor ausgepackt hatten.

„Das war unglaublich“, rief Tricia. Sie saß erschöpft am Tisch in der Küche im Erdgeschoss, vor sich eine dampfende Tasse Tee. „Wie eine Heuschreckenplage, aber im guten Sinne.“

„Mehr als unglaublich“, stimmte Carolyn ihr glücklich zu. „Natürlich müssen wir trotzdem noch all unsere Kommissionsleute bezahlen, die Grundkosten und all das abdecken, aber – bitte einen Trommelwirbel – wir haben eindeutig Profit gemacht!“ Sie hatte gerade das pinkfarbene Kleid aus der Waschmaschine genommen und wollte es jetzt draußen auf die Wäscheleine hängen.

Tricia war völlig auf das Kleid fixiert. „Das ist hübsch“, meinte sie. „Steht ein besonderer Anlass bevor?“

„Ich habe heute Abend eine Verabredung“, bekannte Carolyn.

Nun war Tricias Interesse endgültig geweckt, und sie fragte hoffnungsvoll: „Mit Brody?“

Carolyn blieb an der Hintertür stehen und schüttelte den Kopf. „Brody und ich gehen am Samstagabend zusammen aus“, sagte sie leicht errötend.

„Tatsächlich?“

„Nur zum Essen und ins Kino“, antwortete Carolyn. Mit einer Geste, die so viel wie „Moment!“ bedeutete, lief sie nach draußen, hängte ihr Sommerkleid behutsam mit Wäscheklammern an die Leine und atmete die dünne Hochlandluft ein, die erfüllt war von blauem Himmel, knospenden Blumen und frisch gemähtem Gras.

Als sie in Nattys Küche zurückkam, legte Tricia gleich wieder los, als hätte keine Unterbrechung ihres Gesprächs stattgefunden. „Aber du gehst wirklich mit Brody aus?“

Carolyn holte sich eine Tasse, schenkte sich Tee ein und setzte sich Tricia gegenüber an den Tisch.

„Wir haben Grundregeln“, erklärte sie vorsichtig. „Verantwortlichkeiten.“

„Wer?“, wollte Tricia wissen.

„Brody und ich. Zunächst einmal sind wir übereingekommen, nicht miteinander zu schlafen.“

„Ist das eine Grundregel oder eine Verantwortlichkeit?“, ulkte Tricia.

Carolyn schnitt ihr eine Grimasse.

Tricia lachte. „Und heute Abend?“

„Bill hat mich zum Grillen zu sich eingeladen.“

„Bill?“ Tricia tat, als würde sie über den Namen nachdenken. „Das dürfte Mr Kaffee sein, oder? Der todesmutige Feuerwehrpilot?“

„Ja“, seufzte Carolyn.

„Weiß Brody davon?“

„Ja.“

„Herrlich“, jubelte Tricia. „Mein Schwager ist bestimmt ziemlich außer sich.“

„Eigentlich war er eher gleichgültig“, korrigierte Carolyn sie.

„Vielleicht solltest du glauben, es wäre ihm gleichgültig“, konterte Tricia im Brustton der Überzeugung.

Carolyn wäre sich ihrer selbst und ihrer Wahrnehmung gern ebenso sicher gewesen, doch das schien nicht Teil ihres persönlichen Erbguts zu sein. Bei der Erinnerung an das ursprüngliche Gespräch in der Küche mit Brody, als die Funken zwischen ihnen nur so geflogen waren, versteifte sie sich. „Du hast nicht gehört, wie er seine blöden Grundregeln aufgestellt hat“, sagte sie und gab mit dieser Bemerkung mehr preis, als sie jemals beabsichtigt hatte.

„Keinen Sex?“, fragte Tricia, die sich unübersehbar das Lachen verbiss.

„Und wir dürfen uns beide mit anderen treffen, wenn wir wollen.“

Tricias Miene änderte sich abrupt. „Das hat Brody gesagt?“

Carolyn nickte.

„Dieses Stinktier“, sagte Tricia leise.

Carolyn sah sie an, als wäre das Wort bei Weitem nicht grob genug. „Wenn du etwas weißt, das ich nicht weiß, Tricia Creed, dann sag’s mir lieber“, verlangte sie.

„Wahrscheinlich besteht da gar kein Zusammenhang“, wiegelte Tricia ab.



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