Die Chroniken von St. Mary’s 02 - Miss Maxwells chaotischer Zeitkompass by Taylor Jodi

Die Chroniken von St. Mary’s 02 - Miss Maxwells chaotischer Zeitkompass by Taylor Jodi

Autor:Taylor, Jodi [Taylor, Jodi]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2020-01-30T15:20:07+00:00


Peterson tauchte bei mir auf. Ich schätze, ich hatte ihn erwartet. Wir kletterten durchs Fenster hinaus und setzten uns aufs Flachdach vor meinem Zimmer. In der Abendsonne war es angenehm warm, und mein nachmittägliches Trauma schien eine Million Jahre weg. Peterson machte sich ein Bier auf.

»Willst du auch eins?«

»Gott, nein.«

Ich hatte nicht vor, die Stille zu durchbrechen, die sich immer länger ausdehnte.

Peterson trank sein Bier aus, zerknautschte die Dose und sagte: »Dann ist es also nicht so gut gelaufen?«

Ich wusste nicht, ob ich nicken oder den Kopf schütteln sollte, also ließ ich beides sein.

»Hey, ich bin’s. Erinnerst du dich nicht an letztes Jahr, als es hieß: du und ich gegen den Rest der Welt?«

Keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte, aber ich wollte nicht, dass er ging, also streckte ich die Hand aus und krallte die Finger in den Stoff seines Ärmels. Er lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand zurück. Trotz aller guten Vorsätze und Vorhaben war er eingeschlafen.

Ich unternahm eine riesige Anstrengung, mich aus dem heißen Treibsand des Verrats zu befreien, der sich in meinem Herz ausgebreitet hatte. Blauer Himmel, weiße Schäfchenwolken, zwitschernde Vögel, weit entfernte Stimmen – überall setzte das Leben seinen gewohnten Gang fort, während meins auseinandergebrochen war. Peterson rührte sich nicht. Ich schickte mich an aufzustehen, aber Peterson hielt mich zurück, ohne dass er die Augen aufschlug.

»Soll ich ihn für dich umlegen? Ich kann es langsam und schmerzvoll machen. Er wird leiden.«

»Das ist süß von dir, aber ich kann ihn selbst töten. Mit seinem Auto habe ich schon anfangen.«

»Ja, das war beeindruckend, Max. Du enttäuschst einen doch nie.«

Ich lächelte bitter, sagte aber nichts.

»Was willst du denn jetzt tun?«

»Meinen Job. So gut ich kann. Mit so viel Kraft, wie ich noch habe.«

»Kann ich irgendetwas machen?«

Ich brachte meine zitternde Unterlippe unter Kontrolle. »Nun, ich muss morgen um zehn zum Boss. Ich schätze, wir wissen beide, worum es dort gehen wird. Vermutlich könnte ich dich gebrauchen. Danach.«

»Kommt Farrell zurück?«

»Weiß ich nicht. Ist mir auch egal.«

Ich lehnte mich zurück und schloss ebenfalls die Augen. Die Sonne ging hinter der Dachbrüstung unter, und Schatten krochen langsam auf uns zu.



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