Die Catron-Ader by Kurt Mahr
Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Kosmische Schachspiel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1974-01-12T01:00:00+00:00
6.
Inzwischen hatte rund 104 Millionen Lichtjahre entfernt eine katastrophale Entwicklung begonnen. Auf Payntec wartete Heltamosch mit etwa tausend Überlebenden seiner Expedition auf die Rückkehr Perry Rhodans oder die Ankunft der von Pynkschton geführten Entsatzflotte. Zu Heltamoschs unmittelbarer Umgebung gehörte der Wissenschaftler Donktosch, in dessen Schädelhöhle das einzige überlebende Pehrtus-Gehirn eingepflanzt worden war. Diesem Gehirn allein gehorchte die komplizierte positronische Maschinerie des alten Pehrtus-Stützpunktes im Gromo-Moth-System. Damit war Donktosch zur Schlüsselfigur allen Geschehens geworden. Nur er garantierte den Frieden auf Payntec. Ohne ihn würden die Pehrtus-Roboter Heltamosch und seine Mannschaft von neuem als Feinde betrachten, und über den Ausgang einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Raytanern und der Robotbesatzung des Planeten konnte angesichts der haushohen Überlegenheit der Roboter kaum ein Zweifel bestehen.
Als Donktosch die ersten Zeichen geistiger Schwäche zeigte, da wußte Heltamosch sofort, was die Stunde geschlagen hatte.
War er in den vergangenen Tagen und Wochen infolge der hundertfältigen psychischen Einflüsse, die auf Payntec und anderen Stützpunktwelten der Pehrtus auf ihn einstürmten, ein unentschlossener, sich mit Selbstvorwürfen peinigender Zweifler gewesen, so erkannte er doch jetzt, in dieser Lage, seine Verantwortung für das Wohl und Wehe der Männer, die ihm gehorchten. Er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie gering ihre Überlebenschancen waren. Aber gering oder nicht: sie mußten genutzt werden.
Unter den Überlebenden der Expedition befanden sich zwei Ärzte. Sie waren dauernd um Donktosch besorgt. Um seinen Zustand anschaulich zu beschreiben, sprachen sie von der „Überlastung eines Toten".
Das Gehirn des Pehrtus, über - zweihunderttausend Jahre alt, war der Beanspruchung, die die Verpflanzung in einen aktiven Körper bedeutete, nicht gewachsen. Es gab auf.
Jahrzehntausende hatte es ruhig und still vor sich hingedämmert, in versteinerter Form, und die erstaunliche Langlebigkeit eben nur deswegen erzielt, weil an es keine Anforderungen gestellt wurden. Jetzt war es am Ende seiner Kräfte. Donktosch verfiel zusehends. Die Ärzte gaben ihm noch fünfzehn, höchstens zwanzig Stunden, bis das uralte Gebilde in seiner Schädelhöhlung endgültig den Dienst aufgab. Heltamosch bedauerte den Verlust des fähigen Wissenschaftlers. So, wie er die Entwicklung der Dinge sah, würde sich nach dem Tod des Pehrtus-Gehirns keine Möglichkeit ergeben, Donktosch durch eine weitere Transplantation am Leben zu erhalten. Die kriegerischen Pehrtus-Roboter würden den Eindringlingen keine Zeit für eine solch komplizierte Operation lassen.
Aus der ROTAP, Heltamoschs mächtigem, im Verlauf der Kämpfe um Payntec wrackgeschossenen Flaggschiff, waren vier Raum-Beiboote geborgen worden. Die Fahrzeuge hatten die typische Eiform raytanischer Raumschiffe und besaßen nicht nur eine vorzügliche Bewaffnung, sondern auch die Fähigkeit des überlichtschnellen Fluges. Für eine Rückkehr in die Galaxis Naupaum allerdings kamen sie nicht in Frage.
Während Donktosch mit dem Tode rang, wurden von Heltamoschs Leuten im Innern der Energiekuppel, dem diesseitigen Endpunkt der Catron-Ader, Fusionssprengkörper ausgelegt. Sie waren durch Fernzündung zu betätigen.
Heltamosch rechnete damit, daß er sich dieser Vorsichtsmaßnahme werde bedienen müssen, sobald Donktoschs Gehirn nicht mehr funktionierte und er den Robotern keine Befehle mehr geben konnte. Vorräte aller Art wurden an Bord der vier Beiboote geschafft. Heltamosch. sah die Lage voraus, in der er sich mit seinen Leuten nur noch durch schleunigste Flucht aus der Kuppel, oder sogar von Payntec, würde retten können.
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