Die Anbetung by Dean R. Koontz

Die Anbetung by Dean R. Koontz

Autor:Dean R. Koontz [Koontz, Dean R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Grusel
veröffentlicht: 2011-11-27T23:00:00+00:00


29

Laut der großen Digitalanzeige an der Bank of America war die Temperatur in der Stunde nach Mitternacht, jener Stunde, in der Besen Flugerlaubnis haben, auf vergleichsweise kühle zweiunddreißig Grad gefallen.

In der Stadt regte sich eine träge Brise, die immer wieder erstarb und auffrischte, als wäre die Apparatur der Windgötter leicht verrostet. Heiß und trocken fuhr der Lufthauch mit scharfem, launenhaftem Flüstern in die Feigenbäume, Palmen und Palisanderbäume.

In den Straßen von Pico Mundo war es still. Wenn die Brise den Atem anhielt, hörte ich das Klicken in den Schaltkästen, die an den Kreuzungen dafür sorgten, dass die Ampeln von Grün auf Gelb auf Rot umsprangen.

Auf dem Weg zu Stormys Wohnung blieben wir wachsam. Es hätte uns nicht gewundert, wenn Bob Robertson wie ein Springteufelchen hinter einem geparkten Wagen hervor oder aus einem Hauseingang gehopst wäre.

Die Blätter raschelten im Wind, sonst regte sich nichts. Nur eine Schar Fledermäuse jagte einen Mottenschwarm durch den Schein einer Straßenlampe, zum Mond hinauf und an Kassiopeia vorüber.

Stormy wohnt drei Straßen vom Pico Mundo Grill entfernt. Wir hielten uns an den Händen und gingen schweigend dahin.

Mein Weg stand unwiderruflich fest. Trotz aller Einwände wusste Stormy so gut wie ich, dass ich keine Wahl hatte. Ich musste alles in meiner Macht Stehende tun, um Chief Porter zu helfen, Robertson dingfest zu machen, bevor der das Gemetzel veranstaltete, das drei Jahre lang meine Träume vergiftet hatte.

Alles, was man dazu noch hätte sagen können, wäre sinnlose Wiederholung gewesen. Belangloses Geplauder wiederum hatte nun, auf der dunklen Seite einer bedrohlichen Dämmerung, keinerlei Reiz.

Das zweistöckige alte Haus im viktorianischen Stil ist in vier Wohnungen unterteilt worden. Stormy wohnt im Erdgeschoss rechts.

Wir rechneten nicht damit, dass Robertson uns dort erwartete. Er hatte zwar irgendwie erfahren, wer ich war, aber daraus folgte noch nicht, dass er problemlos Stormys Adresse herausbekommen konnte.

Falls er tatsächlich irgendwo auf mich lauerte, dann eher in meiner Wohnung über der Garage von Rosalia Sanchez als bei Stormy.

Aus Besonnenheit gingen wir trotzdem vorsichtig vor, als wir den Flur und dann die Wohnung betraten. Drinnen lag ein leichtes Pfirsicharoma in der kühlen Luft. Als wir die Tür schlossen, ließen wir die Mojave weit zurück.

Stormy hat drei Zimmer, dazu Bad und Küche. Wir knipsten das Licht an und gingen schnurstracks in ihr Schlafzimmer, wo sie ihre 9-mm-Pistole verwahrt.

Sie holte das Magazin heraus, um sich zu vergewissern, dass es vollständig geladen war, dann schob sie es wieder in die Waffe.

Ich bin immer und überall misstrauisch, wenn ich eine Waffe sehe – außer wenn Stormy sie in der Hand hat. Stormy könnte den Finger am Auslöser einer Atomwaffe haben, und ich würde mich trotzdem sicher genug fühlen, ein Nickerchen zu halten.

Eine kurze Überprüfung der Fenster ergab, dass diese so verschlossen waren, wie Stormy sie hinterlassen hatte.

Auch in den Schränken hatte sich kein Butzemann häuslich niedergelassen.

Während Stormy Zähne putzte und sich bettfertig machte, wählte ich die Nummer der Green Moon Lanes, um mir den Anrufbeantworter mit den Öffnungszeiten und Preisen anzuhören. Von Donnerstag bis Sonntag konnte man ab elf Uhr morgens bowlen, von Montag bis Mittwoch ab dreizehn Uhr.



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