Die Abschussliste by Lee Child

Die Abschussliste by Lee Child

Autor:Lee Child [Child, Lee]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783641038151
Google: -kK0WS3mWZEC
Herausgeber: Blanvalet Verlag
veröffentlicht: 2010-03-04T14:04:39+00:00


Summer trat wieder an die Wandkarte und steckte eine Nadel durch Sperryville, Virginia. Das Nest war so klein, dass der Stecknadelkopf es völlig verdeckte. Dann stach sie eine weitere Nadel durch Green Valley. Die beiden Stecknadeln waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Sie berührten sich fast und bezeichneten eine Entfernung von schätzungsweise zehn Meilen.

»Sehen Sie sich das an«, sagte Summer.

Ich stand auf und trat neben sie. Warf einen Blick auf die Karte. Sperryville lag in einer Biegung der Straße, die sich südwestlich nach Green Valley zog. In Gegenrichtung führte sie eigentlich nirgends hin, bis sie dann doch in Washington, D. C., endete. Summer steckte eine Nadel in Washington, D. C. Sie legte die Spitze ihres kleinen Fingers darauf, dann den Mittelfinger auf Sperryville und den Zeigefinger auf Green Valley.

»Vassell und Coomer«, erklärte sie. »Sie sind aus Washington gekommen, haben in Sperryville das Brecheisen gestohlen und bei Mrs. Kramer in Green Valley eingebrochen.«

»Nur stimmt das leider nicht«, korrigierte ich sie. »Sie waren gerade erst vom Flughafen angekommen. Sie hatten keinen Wagen und haben keinen angefordert. Die Gesprächsaufzeichnungen haben Sie selbst überprüft.«

Sie schwieg.

»Außerdem sind das zwei lahmarschige Stabsoffiziere«, sagte ich. »Sie wüssten nicht, wie man in ein Eisenwarengeschäft einbricht, selbst wenn ihr Leben davon abhinge.«

Sie nahm die Hand von der Landkarte. Ich setzte mich wieder hinter meinen Schreibtisch und schob den Computerausdruck ordentlich zusammen.

»Wir müssen uns auf Carbone konzentrieren«, sagte ich.

»Dann brauchen wir einen neuen Plan«, erwiderte sie. »Detective Clark hört jetzt auf, Brecheisen zu suchen. Er hat das eine gefunden, das ihn interessiert.«

Ich nickte. »Zurück zu traditionellen, althergebrachten Ermittlungsmethoden.«

»Und die wären?«

»Weiß ich leider nicht. Ich war in West Point, nie auf der MP School.«

Das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab. Die warme Südstaatenstimme, die ich schon kannte, bat mich wie gehabt, 10-33 für einen 10-16 aus Jackson zu sein. Ich bestätigte, dass ich das war, schaltete den Lautsprecher ein, lehnte mich zurück und wartete. Elektronisches Rauschen erfüllte den Raum. Dann war ein Klicken zu hören.

»Reacher?«, fragte Sanchez.

»Und Leutnant Summer«, antwortete ich. »Der Lautsprecher ist eingeschaltet.«

»Sonst noch jemand im Zimmer?«

»Nein«, sagte ich.

»Tür geschlossen?«

»Ja. Was gibt’s?«

»Meine Freunde im Columbia PD haben sich wieder gemeldet, das gibt’s. Sie füttern mich nur häppchenweise mit Informationen und amüsieren sich dabei köstlich. Platzen vor Schadenfreude fast aus den Nähten.«

»Warum?«

»Weil Brubaker Heroin in der Tasche hatte, darum. Drei Zehnerpäckchen Brown. Und einen dicken Packen Bargeld. Sie behaupten, er sei bei einem Drogendeal im Streit erschossen worden.«



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