Die Abenteuer Des Don Sylvio Von Rosalva by Wieland Christoph Martin

Die Abenteuer Des Don Sylvio Von Rosalva by Wieland Christoph Martin

Autor:Wieland, Christoph Martin [Wieland, Christoph Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: German, Foreign Language Study
ISBN: 9783150181638
Google: HAwHAQAAMAAJ
Herausgeber: Reclam
veröffentlicht: 1984-01-01T23:00:00+00:00


Don Sylvio fühlte den Schmerz das Bildnis seiner Geliebten verloren zu haben, al zustark, als daß er andre Schmerzen hätte fühlen können; er fing alle Augenblicke an, neue Klagen anzustimmen, und es währete ziemlich lang, bis ihn das Beispiel des Pedrillo und sein eigener Hunger vermögen konnten, den Vorrat aufzehren zu helfen, der sich noch im Zwerchsack fand.

Es war unter anderm noch eine Flasche Malaga vorhanden, die ihnen in so betrübten Umständen sehr zu statten kam, und in kurzer Zeit den ehrlichen Pedrillo so guten Humors machte, daß er nicht leiden konnte, seinen Herrn mit einer so trostlosen Mine da sitzen zu sehen. Herr Don Sylvio, sagte er, im Unglück muß man Mut haben. Sapperment; Es ist keine Kunst zufrieden zu sein, wenn euch alles nach Wunsch und Willen geht.

Nur herzhaft, gnädiger Herr! Ein feiges Herz freit keine schöne Frau. Das Glück ist kugelrund; heute mir, morgen dir, heut Regen, Hagel und Prügelsuppen, morgen Sonnenschein, Freude und Wohlleben. Es ist die Welt, pflegte meine Großmutter zu sagen, jeder Tag hat seine eigene Plage; aber es wird alles besser, wenn man nur der Zeit erwarten kann; Zeit bringt Rosen, und man redt so lange von der Kirmes, bis sie kommt. Es ist mir, ich seh es schon, wie froh ihr sein werdet, wenn wir einmal unsere Princessin haben, aber nicht mehr als einen elenden Schmetterling, versteht sich, sondern in Lebensgröße, wie sie aus Mutterleibe gekommen ist, ich will sagen, als eine würkliche Princessin, versteht ihr mich, mit einer reichen goldnen Krone auf dem Kopf und in einem langen Talar; über und über mit Perlen und Carfunkeln besetzt, daß sie wie die helle Sonne glänzen wird. Hei sa! da wirds zugehen! da wird der Himmel voller Geigen hangen, da werden wir alle Tage Feiertag haben, und essen und trinken, und tanzen und springen, und lachen und fröhlich sein, daß die Carabossen und Fanferlüschen vor Neid bersten möchten, wenn sie uns so lustig sehen. Nur gutes Muts, sag ich! Sapperment, wenn wir die Princessin selbst haben, was bekümmern wir uns um ihr Bild. So dächte ich, wenn es meine Sache wäre. Zudem so wollt ich gleich schwören, daß der grüne Zwerg euer Kleinod so wenig gesehen hat, als die achtzigjährige Jungfer, der er die Zähne ausstochern soll. Ich hatte meine Augen weit genug offen, und ich sehe Gott Lob!

noch wohl, daß eine Mistgabel kein Ohrlöffelchen ist. Die Nymphe war ein Grasmensch, gnädiger Herr, ein Kühmensch, das weiß ich so gewiß, als ob ich sie selbst gemacht hätte. Und wenn ihrs nicht glauben wollt, so ist bald ein Mittel da, hinter die Sache zu kommen, das Dorf kann nicht hundert Meilen von hier sein, wo sie zu Hause ist. Wir wollen diesen Abend noch hingehen, und von Tür zu Tür suchen, bis wir sie gefunden haben; sie muß das Kleinod wieder heraus geben, oder es müßte keine Justiz mehr im Lande sein.

Aber wenn es so wäre, sagte Don Sylvio, woher käme die wunderbare Übereinstimmung zwischen dieser Begebenheit und meinem gestrigen Traum?

Gnädiger Herr, antwortete Pedrillo,



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