Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben by Timothy Ferriss

Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben by Timothy Ferriss

Autor:Timothy Ferriss [Ferriss, Timothy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-07-31T17:00:00+00:00


Warum man das Ziel an den Anfang stellen sollte: eine Geschichte zur Mahnung

Sarah ist aufgeregt. Es ist schon zwei Wochen her, dass ihre Kollektion von humorvoll bedruckten T-Shirts für Golfspieler online ging, und sie verkauft im Durchschnitt fünf T-Shirts pro Tag für je 15 Dollar. Ihre Kosten belaufen sich pro Stück auf fünf Dollar, also macht sie in 24 Stunden 50 Dollar Gewinn (abzüglich drei Prozent für die Kreditkartengebühren). Versand und Handling stellt sie den Kunden in Rechnung. Bald sollten die Kosten für ihre erste Charge T-Shirts wieder eingespielt sein (einschließlich der Kosten für die Druckplatten, das Einrichten der Druckmaschinen und so weiter) – aber sie will mehr verdienen.

Es ist eine angenehme Wendung des Schicksals, wenn man bedenkt, dass ihr erstes Produkt ein Flop war. Sie hatte 12000 Dollar ausgegeben, um einen Hightech-Kinderwagen für junge Mütter entwerfen, patentieren und herstellen zu lassen (sie selbst war nie eine junge Mutter gewesen), nur um dann he-rauszufinden, dass niemand Interesse an dem Ding hatte.

Die T-Shirts hingegen verkauften sich tatsächlich, allerdings lassen die Verkäufe langsam nach. Bald sieht es so aus, als hätte ihr Absatz seine natürliche Obergrenze erreicht, weil es inzwischen mehrere finanzkräftige Konkurrenten gibt, die viel Geld für Werbung ausgeben. Dann hat sie plötzlich die Idee: Einzelhandel! Sarah wendet sich an Bill, den Manager des Golfladens um die Ecke, der sofort Interesse bekundet, die T-Shirts in sein Sortiment aufzunehmen. Sie ist begeistert. Bill verlangt den in den USA üblichen Großmarktrabatt von 40 Prozent.15 Das heißt, ihr Verkaufspreis ist jetzt neun statt 15 Dollar, und der Gewinn ist von zehn auf vier Dollar gesunken. Sarah beschließt, es dennoch auszuprobieren, und sie macht den gleichen Deal auch noch mit drei weiteren Läden in nahegelegenen Städten. Die T-Shirts verkaufen sich gut, aber Sarah merkt bald, dass ihr kleiner Gewinn von den zusätzlichen Stunden aufgefressen wird, in denen sie mit Rechnungen und dem erhöhten Verwaltungsaufwand beschäftigt ist.

Sie beschließt, sich an einen Großhändler zu wenden, der ihr diese Arbeit abnehmen könnte, ein Unternehmen, das als Versandwarenhaus auftritt und Produkte von verschiedenen Herstellern an Golfläden im ganzen Land verkauft. Der Großhändler ist interessiert und verlangt seine üblichen Konditionen – 70 Prozent Rabatt vom Verkaufspreis, also einen Einzelpreis von 4,50 Dollar. Unter diesen Bedingungen würde Sarah mit jedem verkauften T-Shirt 50 Cent Verlust machen. Sie lehnt ab.

Um die Sache noch schlimmer zu machen, haben die vier Golfläden in der Umgebung bereits damit begonnen, Sarahs T-Shirts billiger anzubieten, um sich gegenseitig auszustechen. Zwei Wochen später bleiben die Nachbestellungen der Golfläden aus. Sarah gibt den Einzelhandel auf und wendet sich frustriert wieder ihrer Webseite zu. Durch die neue Konkurrenz sind die Internetbestellungen fast auf null gefallen. Sie hat ihre ursprüngliche Investition noch nicht wieder hereingeholt und noch 50 T-Shirts in ihrer Garage liegen.

Nicht gut. Aber solch ein Fiasko hätte mit einer vernünftigen Testphase und ordentlicher Planung verhindert werden können.

Ed Byrd ist nicht wie Sarah an die Sache herangegangen. Sein Motto ist nicht »invest and hope for the best«. MRI, so heißt Eds in San Francisco ansässiges Unternehmen, bot in den Jahren 2002 bis 2005 das meistverkaufte Nahrungsergänzungsmittel für Sportler an: NO2.



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