Diadem von den Sternen by Jo Clayton

Diadem von den Sternen by Jo Clayton

Autor:Jo Clayton [Clayton, Jo]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Moewig
veröffentlicht: 2012-08-26T16:33:24+00:00


7

Aleytys riß ihre Augen auf. Sie lag ganz still und fragte sich, was sie geweckt hatte, dann überließ sie sich der angenehmen Mattigkeit, die durch ihren erschöpften, schmerzenden Körper strahlte. Gut und wahrhaftig bezahlt, dachte sie. Sie berührte ihre zarten Brüste, und erneut baute sich die Wärme in ihr auf. Sie blickte sich nach Talek um.

Ihre Augen weiteten sich, als sie die dicken Gepäckbündel in der Mitte des Raumes stehen sah. Sie drehte ihren Kopf. Die Wandhaken waren leer. Ein kratzendes Geräusch an der Tür. Sie legte sich zurück und schloß ihre Augen, verlangsamte ihr Atmen.

Talek glitt herein. Nach einem hastigen Blick zu ihr hin nahm er einen Beutel auf und schleppte ihn nach draußen. Sie lag still und sah zu, wie er das Gepäck hinausräumte. Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, glitt sie aus dem Bett und kletterte durch das Hinterfenster.

Hinter einem der Eisenhölzer stehend, beobachtete sie ihn, wie er die Bündel auf Paris Rücken festzurrte. Wehmütig schüttelte sie den Kopf. „Er ist unmöglich“, flüsterte sie. So ein fröhlicher, reueloser und schamloser Gauner. Es ist schwer, dachte sie, einen Mann zu hassen, der über sich und den Rest der Welt lacht.

Sie sah ihm zu, und ihre Brustwarzen wurden hart. Sie rieb über ihre Brüste. „Verdammt soll er sein!“ murmelte sie. „Ich wünschte, er hätte mich nicht so aufgewühlt … Nein.“ Sie seufzte. „Nein, ich würde es in einer Minute wieder tun.“ Sie blickte wieder zu ihm hinüber. Er band den letzten Knoten. „Was grüble ich da herum? Besser, ich beeile mich, oder dieser bezaubernde Schurke wird alles stehlen, was ich habe.“

Sie schickte ihren Geist auf die Suche. Der Tars schlief in seiner Höhle, aber er reagierte umgehend auf ihren dringenden Ruf, kam hoch und hetzte wie ein schwarzer Wind durch den Wald. Er kam zu ihr, strich an ihren Beinen herum und grollte in seiner Riesenversion eines zufriedenen Schnurrens. Wieder sah sie um den Baum herum.

Talek saß im Sattel, zog an der Führungsleine. Aleytys trat aus dem Wald, der Tars war an ihrer Seite. „Talek“, rief sie, und ihre Stimme klang lieblich in der stillen Morgenluft.

Er blickte sich um und sah eine schlanke, goldene Gestalt mit einer zerzausten, seidigen Mähne, die in der Morgenbrise flatterte und glänzend wie Feuer gegen den dunklen Hintergrund der Bäume kontrastierte. Als er den Tars erblickte, der gemächlich an ihrer Seite ging, schluckte er und hob die Zügel.

„Wenn du zu fliehen versuchst, werde ich Daimon hinter dir herhetzen. Er ist kein Apportierhündchen … Er würde einen blutigen Haufen Hackfleisch aus dir machen.“

Talek grinste schwach und schüttelte seinen Kopf. „Hätte nie geglaubt, daß ich jemals einen zahmen Tars sehen würde.“

Aleytys legte ihre Hand auf die Schulter des Tieres. Mit vor Vergnügen funkelnden Augen sagte sie leise: „Zahm? Täusche dich nicht, Jäger.“ Gelassen ging sie auf ihn zu, die Pferde tänzelten unruhig, als sich das Raubtier näherte. Talek erbleichte. „Jetzt“, sagte sie forsch, „steig ab. Lade meine Sachen ab und bring sie in die Hütte zurück. Nimm den Pferden das Zaumzeug ab und laß sie laufen.



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