Destiny (Beachrats: Teil 7) by Jäger Tobias

Destiny (Beachrats: Teil 7) by Jäger Tobias

Autor:Jäger, Tobias [Jäger, Tobias]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Tobias Jäger
veröffentlicht: 2013-02-15T23:00:00+00:00


Kapitel 2: Trey

Ich hatte damit angefangen, Jeffs Blog zu lesen, nachdem mein Grandpa mir die Website gezeigt hatte. Ich wusste nicht, wie er sie gefunden hatte, aber er sagte mir, dass er sie regelmäßig las. Ich war sofort fasziniert. Es ging in den Beiträgen hauptsächlich um eine Familie in Newport Beach, Florida - eine schwule Familie, in der zwei junge Männer, Kevin und Rick, das Zentrum bildeten. Es gab richtige Pflegekinder, ehemalige Pflegekinder und Pflegekinder ehrenhalber. Es war anfangs gar nicht so einfach, den Durchblick über all die Familienmitglieder zu behalten. Soweit wir aus dem Blog herauslesen konnten, waren Kevin und Rick 26 oder 27 Jahre alt und sie waren schon seit einer langen Zeit ein Paar.

Jeff war eines der älteren Pflegekinder. Wir schätzten ihn vielleicht auf 22. Er hatte einen Partner namens Tyler, der im gleichen Alter war. Sie wohnten zwar nicht mehr bei Kevin und Rick, aber sie gehörten dennoch zur Familie. Jeff schrieb in seinem Blog über alltägliche Ereignisse. Es ging darum, wie sehr er einen seiner Kurse hasste, wie sehr er Tyler liebte und wie viel Spaß sie am vergangenen Wochenende mit ihren Brüdern hatten. Er schrieb oft über die Familie und über die Dinge, die sie zusammen unternahmen.

Seitdem mein Dad mich praktisch vor die Tür gesetzt hatte, lebte ich bei meinem Großvater. Okay, mein Vater hatte mich nicht wirklich rausgeworfen, aber nachdem ich mich bei meinen Eltern geoutet hatte, herrschte in unserem Haus ständig so dicke Luft, dass es kaum auszuhalten war. Ich werde den Moment nie vergessen, als er mich ›verdammte Schwuchtel‹ nannte. Das war für mich wohl der niederschmetterndste Moment überhaupt.

Mein Grandpa hingegen war unglaublich. Er war der Dad meiner Mutter und er war in den Fünfzigern. Als ich aufwuchs, verbrachte ich immer den ganzen Sommer bei ihm in Kentucky und ich fühlte mich in seiner Gegenwart immer wohl. Ich hatte mich im Sommer zuvor bei ihm geoutet und er war total cool damit umgegangen.

»Grandpa, du hasst mich nicht, oder?«, fragte ich, nachdem ich es ihm gestanden hatte.

»Dich hassen?«, fragte er erstaunt. »Wo lebst du bitte, Trey? Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Manche Leute sind eben schwul, na und? So ist es einfach. Du hast es dir genauso wenig ausgesucht wie es sich ein Hund aussuchen kann, ob er ein Labrador oder ein Beagle ist. Ich möchte nicht, dass du so etwas auch nur ein einziges Mal denkst, okay?«

»Ja, Sir.«

Ich hatte in Kentucky auch ein paar ziemlich gute Freunde. Einer meiner besten Freunde war ein Junge namens Eric. Um ehrlich zu sein: ich war in Eric verliebt und das schon seit einigen Jahren. Ich hielt es allerdings für eine hoffnungslose Situation, da ich Eric für heterosexuell hielt. Er war ein ziemlich gut aussehender Kerl, muskulös und sportlich. Außerdem war er intelligent, witzig, freundlich, tolerant und ziemlich sensibel.

Wie auch immer.

Nachdem ich nach meinem misslungenen Coming Out nach Kentucky umgezogen war, wurden Eric und ich noch bessere Freunde. Ich war Hals über Kopf verliebt und ich war zu der Überzeugung gekommen, dass ich das Risiko eingehen musste.



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