Des Teufels Kardinal by Allan Folsom

Des Teufels Kardinal by Allan Folsom

Autor:Allan Folsom [Folsom, Allan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2006-01-22T16:33:35+00:00


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Erst als Roscani aufsah, wurde ihm klar, wo sie waren: an der Treppe im Bootshaus der Villa Lorenzi. Draußen malte die Morgensonne einen glänzenden, rotgoldenen Streifen über den stillen See, während im Halbdunkel unter ihnen zwei Spürhunde leise winselnd und blaffend das am Steg vertäute große Motorboot beschnüffelten.

Ihre Führer ließen die Hunde gewähren, und vier bewaffnete Carabinieri sahen interessiert zu. Roscani drehte sich wie Edward Mooi nach den Hunden um, behielt den Südafrikaner dabei aber im Auge.

Schließlich gaben die Hunde nacheinander auf, liefen nur noch über den Steg und schnüffelten ziellos herum. Einer der Hundeführer sah zu Roscani auf und schüttelte den Kopf.

»Grazie, signore«, sagte Roscani zu Mooi.

»Prego.« Edward Mooi nickte knapp, verließ das Bootshaus und ging in Richtung Haupthaus davon.

»Schluß für heute!« rief Roscani den Hundeführern zu und beobachtete, wie sie mit ihren Hunden und den vier Carabinieri die Treppe heraufkamen und in Richtung Haupthaus davongingen, vor dem die Polizeifahrzeuge geparkt standen.

Roscani folgte ihnen langsam. Sie waren seit über zwei Stunden hier und hatten nichts entdeckt. Er hatte zwei Stunden vergeudet und mußte sich eingestehen, daß er sich getäuscht hatte, und anderswo weitermachen. Trotzdem…

Er blieb stehen und sah sich um. Vor ihm lag das Bootshaus, dahinter der See. Rechts von ihm hatten die Hundeführer und die Carabinieri die Villa schon fast erreicht. Edward Mooi war längst verschwunden.

Was hatte er übersehen?

Links von der Villa, zwischen ihr und dem Bootshaus, lag die Anlegestelle mit der reichverzierten Steinbalustrade, wo der Bootsführer des Tragflügelboots den flüchtigen Priester und seine Begleiter abgesetzt haben wollte.

Roscani starrte wieder das Bootshaus an. Seine Finger berührten wie von selbst seine Lippen, und er nahm einen Zug von seiner Phantomzigarette. Dann ließ er die imaginäre Zigarette fallen, trat sie aus, ohne das Bootshaus aus den Augen zu lassen, ging zurück und trat ein.



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