Des Königs Dolche by Dave Duncan

Des Königs Dolche by Dave Duncan

Autor:Dave Duncan [Duncan, Dave]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-19T00:00:00+00:00


15. Eine unerfreuliche Entdeckung

Es kam einem kleinen Wunder gleich, dass Sir Stahlhart, Gefährte im Getreuen und Alten Orden der Klingen des Königs, nicht vom Fels purzelte und einen anmutigen Hechtsprung in das schwarze Wasser vollführte, das unmittelbar unter seinem Kopf hindurchraste. Mithilfe des Seils hievte er sich hoch und robbte rücklings, bis ein größerer Teil seiner Selbst wieder auf dem Felsblock lag. Ihm war schwindlig – weil er mit dem Kopf nach unten gehangen hatte, wegen seiner Bestürzung oder wegen beidem.

Zum ersten Mal hatte er Digby vor über zwei Jahren zu Gesicht bekommen, als er anlässlich der Durendal-Nacht einen Vortrag über Ehre und treue Dienste leierte. Im Palast hatte er ihn wieder gesehen. Obwohl er bei beiden Gelegenheiten nicht in seine Nähe gelangte, war er zweifelsfrei überzeugt, dass der Mann im Wasser Digby war – Digby in den Überresten einer Kluft im Grün eines Försters. Das war Wahnsinn! Niemand hätte vermocht, den Leichnam aus Grandon hierher zu zaubern. Und wozu auch? Nur um ihn die Schmiel-Höhle hinunter zu spülen?

Der Leichnam im Wasser musste der echte Fürst Digby sein, während der Mann, der in Palast Sorglos starb, ein Schwindler gewesen war. Dass noch nie jemand etwas von einer Beschwörung gehört hatte, durch die jemand genau gleich wie ein anderer aussah, bedeutete noch lange nicht, dass ein solcher Zauber nicht erfunden werden konnte. Der Wechsel musste stattgefunden haben, als Digby die Schmiel-Halle besuchte. Danach war der Hochstapler mit Ries zurückgeschickt worden …

Allerdings wies diese Vermutung Löcher auf. Warum hatte niemand in Digbys Gefolge die Veränderung bemerkt? Oder der König, der als sein Freund galt? Warum hatten die Weißen Schwestern die Magie an ihm nicht gespürt, als er den Saal betrat …? Und obendrein war der falsche Mann gestorben. Warum? Wie? Hatte der falsche Fürst Digby vorgehabt, den König zu töten und die Hexerei dabei irgendwie gegen sich selbst gekehrt? Und weshalb war den Weißen Schwestern jene Magie entgangen, als sie in den Palast gebracht wurde? Wieso hatte der Schwindler nicht am Vorabend zugeschlagen, als er mit dem König speiste?

Während Stahlhart bibbernd auf dem rauen Felsklotz lag und sein Kopf samt Schultern nach wie vor über dem Fluss hing, wurde ihm klar, dass ihn seine Geschichte ohne Beweis niemand glauben würde. Er kroch wieder vorwärts, ließ sich etwas hinab und warf einen weiteren Blick auf den Leichnam. Der einzige Teil, den er vielleicht mit einer Schlinge zu erwischen vermöchte, war der Kopf, doch der ruhte auf dem Stein darunter, und nur das Gesicht ragte aus dem Wasser. Das würde also auch nicht klappen.

Dennoch musste er es zumindest einmal versuchen. Er verbreiterte die Schlinge und senkte sie ins Wasser hinab. Die Strömung erfasste sie und drehte das Seil wie das Garnknäuel einer Spinnerin. Er holte es ein und versuchte es erneut. Diesmal warf er es flussaufwärts und hoffte, es würde genug Zeit haben, um zu sinken, bevor es in Richtung des Körpers geschwemmt wurde. Auch das erwies sich als fruchtlos. Was er brauchte, war ein Stock mit einem Haken. Da er keinen hatte, konnte



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.