Des Erdenmannes schwere Bürde by Poul Anderson Gordon R. Dickson

Des Erdenmannes schwere Bürde by Poul Anderson Gordon R. Dickson

Autor:Poul Anderson, Gordon R. Dickson [Dickson, Poul Anderson Gordon R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Moewig 3530
veröffentlicht: 2014-02-05T00:00:00+00:00


„Weg ist er“, sagte Alex.

„Wir werden ihn zur Strecke bringen!“ Holmes blieb stehen, zündete eine alte Sturmlaterne an, knöpfte seinen Mantel zu und drückte die Klappen der Mütze über seine Ohren. „Folgen Sie mir.“

Niemand rührte sich vom Fleck, als Alex und Holmes in die Nacht hinaus gingen. Es war stockdunkel draußen. Da die Hokas nachts viel besser sehen können als Menschen, nahm Holmes Alex’ Hand in die seine und führte ihn. „Verflucht seien diese Pflastersteine“, sagte der Detektiv. „Wie soll man darauf eine Spur verfolgen? Aber egal, kommen Sie mit.“ Sie entfernten sich vom Dorf.

„Wohin gehen wir?“ fragte Alex.

„Zu dem Pfad, der auf das Anwesen der Baskerville zuführt“, erwiderte Holmes mit fester Stimme. „Sie werden doch wohl kaum erwarten, den Hund anderswo zu finden, Watson, oder?“

Der leise Tadel in Holmes’ Stimme führte dazu, daß Alex zunächst in ein beleidigtes Schweigen verfiel. Erst als sie nach schier endloser Zeit Halt machten, fand er den Mut, die Stille zu brechen. „Wo sind wir hier?“ fragte er angesichts der finsteren Nacht.

„Etwa auf halbem Weg zwischen dem Dorf und dem Anwesen“, erwiderte Holmes’ Stimme aus der Höhe von Alex’ Hüfte. „Nehmen Sie sich jetzt zusammen, Watson und warten Sie hier, bis ich die Gegend nach etwaigen Spuren abgesucht habe.“ Alex fühlte, wie Holmes seine Hand losließ, hörte, wie der Meisterdetektiv sich von ihm entfernte und über den Weg pirschte.

„Aha!“

„Was gefunden?“ fragte Alex und sah sich unbehaglich um.

„Das habe ich in der Tat, Watson“, erwiderte Holmes. „Ein Seemann mit rotem Haar und einem Holzbein ist kürzlich diesen Weg gegangen, um einen Sack voll Kätzchen zu ersäufen.“

Alex klapperte mit den Augendeckeln. „Was?“

„Ein Seemann …“ wiederholte Holmes geduldig.

„Aber …“ stammelte Alex. „Woher wollen Sie das denn wissen?“

„Die Lösung ist von nahezu kindischer Einfachheit, mein lieber Watson“, sagte Holmes. Er leuchtete mit der Laterne den Boden ab. „Sehen Sie diesen kleinen Holzsplitter?“

„J-ja, ich glaube schon.“

„Die Art des Holzes und seine Bearbeitung zeigen deutlich, daß wir es hier mit einem Material zu tun haben, aus dem hauptsächlich Holzbeine hergestellt werden. Der Teerfleck, den Sie hier sehen, deutet daraufhin, daß es einem Seemann gehört hat. Was aber hat ein Seemann zu nachtschlafender Zeit im Moor zu suchen?“

„Das würde ich auch gerne wissen“, sagte Alex.

„Lassen Sie uns annehmen“, fuhr Holmes fort, „daß es nur ein außergewöhnlicher Grund gewesen sein kann, der ihn hinausgetrieben hat. Schließlich schleicht der Hund hier herum. Wenn wir jedoch davon ausgehen, daß es sich um einen rothaarigen Mann von demzufolge jähzornigem Charakter gehandelt hat, der diesen Sack voll junger Katzen bei sich hatte und deren Gegenwart er einfach nicht mehr länger ertragen konnte, wird offensichtlich, daß er gar nicht anders konnte, als sich auf den Weg zu machen um sie zu ersäufen.“

Alex’ Geist, der von dem harten Schnaps der Hokas bereits stark mitgenommen war, versuchte sich verzweifelt an Holmes’ Erklärung zu klammern. Seine Anstrengungen, den Ausführungen des Meisterdetektivs zu folgen, scheiterten jedoch kläglich.

„Was aber“, fragte er schüchtern, „hat das alles mit dem Hund oder dem Verbrecher zu tun, hinter dem wir her sind?“

„Überhaupt nichts, Watson“, antwortete Holmes erstaunt.



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