Der zweite Dantyren by Leo Lukas

Der zweite Dantyren by Leo Lukas

Autor:Leo Lukas [Lukas, Leo ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2008-09-26T01:00:00+00:00


4.

Konjunktive

In seinem drei Decks tiefer gelegenen Versteck starrte Roi Danton angespannt auf den Monitor. Mit zusammengepressten Lippen verfolgte er das Geschehen in der Hauptzentrale.

Auf die Rolle des Zuschauers reduziert zu sein, schmeckte ihm gar nicht.

Doch er musste sich gedulden und weiter passiv verhalten.

Unzweifelhaft hätte der Versuch, den Dual und seine schwer bewaffnete Eskorte zu überwältigen, ein Blutbad nach sich gezogen. Wahrscheinlich hätten die Terraner und die – gleich Roi derzeit verborgenen – Mikro-Bestien schlussendlich die Oberhand gewonnen.

Aber sicher nicht, bevor durch Dantyren oder einen seiner Begleiter per Funk Großalarm im ganzen Sektor ausgelöst worden wäre.

Eine Traitank-Besatzung attackierte einen Dualen Kapitän ... Das war ein so unerhörtes, skandalöses Ereignis, dass sich die Nachricht davon in Windeseile verbreitet hätte, weit über das Olüef-System hinaus.

Unmöglich, eine solche Tat noch rechtzeitig zu vertuschen! Selbst wenn Roi blitzschnell Dantyrens Platz eingenommen und beispielsweise behauptet hätte, es habe sich nur um eine besonders realistisch inszenierte Übung gehandelt, wäre es unweigerlich zu einer Untersuchung des Vorfalls gekommen.

Auch ein Moloch wie TRAITOR ließ 32 unter dubiosen Umständen ums Leben gekommene Elite-Soldaten nicht einfach so auf sich beruhen, schon gar nicht, wenn ein Dual beteiligt war. Die Aufmerksamkeit der Kolonnen-Oberen auf Liforno, Dantyren und Registereinheit 1.199.188 zu lenken, wollten Roi und seine Mannschaft jedoch unbedingt vermeiden.

Nein, so ging es nicht. Sie durften nicht übereilt zugreifen. Die Katze wäre aus dem Sack und nie wieder einzufangen, somit all ihre Vorbereitungen vergebens gewesen.

Umgekehrt mussten sie natürlich sofort losschlagen, falls ihre Scharade aufflog. Dann zählte jede Sekunde.

Die Finger von Rois rechter Hand ruhten auf der Konsole, unmittelbar neben einem fetten, pilzförmigen, knallroten Knopf, dessen Sicherheits-Abdeckung zurückgeklappt war. Ein Schlag darauf genügte, um ein mittleres Inferno zu entfesseln.

Denn selbstverständlich lagen Senego Trainz und seine Armee nicht Däumchen drehend in den Ruhekuhlen ihrer Quartiere, sondern einsatzbereit auf der Lauer. Roi hoffte inständig, dass keine der Mikro-Bestien die Nerven verlor ...

Die Bordkampf-Spezialisten des Liga-Dienstes waren ebenfalls längst so knapp an der Zentrale postiert, wie es die Abschirmungen ihrer Anzüge erlaubten. Derselbe rote Knopf, der sie in Marsch gesetzt hätte, weckte auch die terranische Biopositronik aus dem Standby-Modus, in dem sie derzeit verharrte, um keine verräterischen Impulse auszusenden.

Sobald sie aktiviert war, würde sie die Feuerorgeln der Ausweichzentrale freischalten, sämtliche Waffensysteme hochfahren und den Notstart einleiten.

Trotzdem war es sehr unwahrscheinlich, dass der gekaperte Traitank entkommen konnte, bevor sich die planetaren Geschützbatterien, die Raumforts und die übers System verteilten Flottilien auf ihn eingeschossen hatten.

Und selbst wenn Bing Cinderlyn seinem Ruf als bester Fluchtfahrzeuglenker des TLD gerecht wurde und sie heil in den interstellaren Leerraum und wieder nach Hause brachte, hieß es danach: Unternehmen gescheitert, zurück an den Start.

Mit dem gravierenden Unterschied, dass es keinen Dantyren mehr gab, den Roi ersetzen konnte. Die Chance, die Kolonne vom Kopf her zu infiltrieren, wäre unwiederbringlich vertan.

Kurz: Die Situation stand auf Messers Schneide.

Alles hing davon ab, ob die Tarnung hielt. Ob Frownie, Ustinoth und die Übrigen in der Zentrale ihre Rollen weiterhin so überzeugend spielten, dass das duale Monstrum besänftigt abzog.

Mit den bisherigen Antworten gab sich Dantyren nicht zufrieden. Mehr und mehr wurde das Gespräch zur Befragung, zum Verhör.



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