Der verrueckte Stan by Richard Laymon

Der verrueckte Stan by Richard Laymon

Autor:Richard Laymon [Laymon, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: FESTA Horror & Thriller
Herausgeber: Festa Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 7

DAS BEERDIGUNGSINSTITUT

Am nächsten Morgen klopfte Neal an Lyndas Garderobentür. »Ich bin’s«, rief er.

»Komm rein.«

Er betrat den kleinen Raum. Lynda trug eine abgeschnittene Jeans und ein orangefarbenes T-Shirt. Sie lächelte ihn im Spiegel an. Ihre Pflaster waren verschwunden und sie legte gerade Make-up auf. »Wie geht’s dir?«, fragte er.

»Ich hab das Gefühl, mich hat ein Auto überrollt.«

»Ich fühle mich auch ein bisschen durch die Mangel gedreht.«

Sie lachte, aber in ihren Augen lag ein sorgenvoller Ausdruck.

»Ich wünschte, du würdest kündigen«, sagte Neal.

»Wenn ich das tue, holen sie sich nur jemand anderen. Und dann würde Elizabeth sie verfolgen. Und außerdem bin ich jetzt richtig wütend auf sie. Wenn sie glaubt, sie könnte mir Angst einjagen, damit ich diesen Film nicht drehe, dann hat sie sich geschnitten.«

»Aber …«, begann Neal.

Lynda beendete die Diskussion, indem sie Neal den Rücken zukehrte. Sie ging durchs Zimmer und nahm ein schwarzes Kleid von einem Bügel an der Wand. »Wie gefällt dir das?«, fragte sie fröhlich.

»Ich stehe nicht so auf Schwarz«, antwortete Neal.

»Ich auch nicht.« Sie drapierte einen schwarzen Schleier über ihr Gesicht. »Hübsch, oder?«

»Sehr hübsch.«

Lynda stieß ein langes Seufzen aus. »Okay, du gehst jetzt besser wieder. Ich muss mich umziehen.«

Neal nickte. »Wir sehen uns am Set«, erwiderte er und verließ die Garderobe.

Als er am Set eintraf, wurden dort gerade die letzten Requisiten aufgestellt und Kameras und Scheinwerfer positioniert. Er sah zu den Frauen hinüber, die dafür sorgten, dass alles an seinem Platz war. Es waren dieselben Frauen, die er am Tag zuvor gesehen hatte. Er entdeckte keine Fremden. Niemanden, der Elizabeth hätte sein können.

Trotzdem machte er sich Sorgen.

Dann bemerkte er einen Holzsarg, der in der Mitte der Kulisse auf einem Tisch stand. Dahinter hingen rote Vorhänge. Neal starrte auf den Sarg. Er stellte sich vor, dass sich Elizabeth darin versteckte – und nur darauf wartete, herauszuspringen.

Vorsichtig stieg er über die Kabel und betrat den Set. Neben dem Sarg blieb er stehen. Er blickte sich um und vergewisserte sich, dass ihn niemand beobachtete. Dann hob er schnell den Deckel an.

Elizabeth lag nicht darin.

Aber ein Messer – das in einem Foto von Lynda steckte.

Neal spürte, wie ihm ein eiskalter Schauer über die Haut kroch.

Sie ist hier, dachte er. Elizabeth ist hier – irgendwo.

Er zog das Messer heraus. Dann nahm er das Foto an sich und steckte es in seine Hosentasche. Er klappte den Sargdeckel wieder zu, ging vom Set und ließ den Blick über sämtliche Gesichter schweifen, die er sah.

Er konnte Elizabeth nirgendwo entdecken.

Leise ließ er das Messer in einen nahen Mülleimer fallen.

»Perfekt«, sagte Hal. »Du sieht hervorragend aus, Lynda.«

Neal drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie Lynda an der Kamera vorbeiging. Sie nickte Hal zu und drehte sich dann zu Neal um. Durch den Schleier vor ihrem Gesicht konnte er nicht erkennen, ob sie nervös aussah oder lächelte. Er beobachtete, wie sie das lange schwarze Kleid über ihre Knöchel hob und den Set betrat.

Von seinem Stuhl aus sagte Hal: »Das sollte ein Kinderspiel werden, Lynda. Heute sind keine Katzen am Set.« Er lachte und fügte



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