Der sanfte Kuss des Todes by Griffin L

Der sanfte Kuss des Todes by Griffin L

Autor:Griffin, L
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2010-04-26T16:00:00+00:00


Fiona verließ das Polizeipräsidium von Austin und zog zum Schutz vor dem Wind die Schultern ein. Der Seufzer, den sie ausstieß, verwandelte sich augenblicklich in ein weißes Wölkchen.

Was war bloß mit dem Wetter los? In Texas konnte man normalerweise mit milden Temperaturen im Winter rechnen, aber sie fror jetzt schon seit zwei Wochen ununterbrochen. Allmählich hatte sie die Hosen und Stiefel und kratzigen Wollschals satt. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, entwickelte sie langsam eine Allergie gegen ihre Schwester. Fiona kniff die Augen zusammen und wünschte sich eine Warmwetterfront.

Und eine Tasse heißen Kaffee.

Und eine Woche ungestörten Schlaf.

Sie achtete auf die Stufen, um nicht zu stolpern, als sie die Treppe hinunterging. Ihre Augen brannten vor Müdigkeit und fühlten sich geschwollen an. Sie hatte bis ein Uhr nachts gemalt. Schließlich hatte sie sich – vollständig angezogen – auf ihr Bett fallen lassen, nur um drei Stunden später von Nathan geweckt zu werden, der sich dafür entschuldigt hatte, dass er so früh anrief, aber er bräuchte dringend ihre Hilfe bei einem Raubmord.

Fiona war hingefahren. Sie wusste wirklich nicht, warum sie das tat, nachdem sie sich so viel Mühe gegeben hatte, ihm klarzumachen, dass sie die Polizeiarbeit aufgeben wollte. Vielleicht hatte sie ihre eigene Entscheidung nicht ernst genommen, weil sie es sowieso nie schaffte, nein zu jemandem zu sagen.

Zum Beispiel zu ihrer Schwester, die jetzt seit einer Woche bei ihr wohnte und nicht das Geringste zur Haushaltsführung beitrug, dafür aber viel Zeit damit verbrachte, Musik auf ihren iPod herunterzuladen.

Möglicherweise hatte Courtney aber auch recht. Vielleicht hatte sie es nicht geschafft aufzuhören, weil sie es tief in ihrem Inneren gar nicht wollte.

Fiona näherte sich der Parkuhr und kramte mit vor Kälte steifen Fingern in ihrer Utensilientasche. Pfeif auf den Kaffee, sie würde schnurstracks nach Hause fahren und sich ins Bett fallen lassen. Das Einzige, was ihr im Moment noch verlockender erschien als Schlaf, war ein warmer Körper, neben den sie sich fallen lassen konnte.

»Guten Morgen.«

Die vertraute Stimme ließ sie herumwirbeln. Ungläubig starrte sie Jack an, und einen Moment lang glaubte sie fast, er wäre geradewegs ihrem Tagtraum entstiegen. »Was machst du denn hier?«

»Ich habe eine Besprechung mit Nathan.« Er lehnte sich gegen ihren Kofferraum und überkreuzte die Füße.

Sie ging zu ihm und strich ihm mit den Fingern über die Augenbraue. »Sieht so aus, als hätte mein Hausmittel nicht gewirkt. Wie fühlt es sich an?«

»Gut.«

Sie ließ die Hand sinken und umklammerte den Griff ihrer Utensilientasche, um nicht in Versuchung zu geraten, ihn noch einmal zu berühren. Nathan hatte nichts von einer Besprechung mit Jack gesagt. Aber er hatte ja auch keine Veranlassung zu glauben, dass Fionas Interesse an seinem Freund nicht nur rein beruflicher Natur war.

»Und warum bist du hier?«, fragte Jack.

»Nathan hat mich wegen eines Raubmords angerufen.«

Jack runzelte die Stirn und sah auf seine Uhr.

»Überfall auf ein Lebensmittelgeschäft«, führte sie aus.

Einer der Polizisten oben hatte eine Bemerkung darüber fallen lassen, dass der dreiundzwanzigjährige Kassierer die Friedhofsschicht übernommen hätte, und Nathan hatte ihn höflich gebeten, verdammt noch mal die Klappe zu halten.

»Ich muss dich warnen, er hat eine Stinklaune.



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