Der magische Reif by Guillaume Prévost

Der magische Reif by Guillaume Prévost

Autor:Guillaume Prévost
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783401503363
Herausgeber: Arena Verlag GmbH
veröffentlicht: 2013-01-01T23:00:00+00:00


18.

Die Kirche der sieben Auferstehungen

Samuel hielt Alicia immer noch fest an sich gedrückt, als sie hart auf einem Marmorboden aufschlugen, der in gleißendes elektrisches Licht getaucht war. Seine Freundin krümmte sich und kämpfte vergeblich gegen die Übelkeit an, die sie wie eine Welle überrollte. Unterdessen drehte Sam den Kopf nach allen Seiten, um sich zu orientieren und festzustellen, wo sie gelandet waren: Schaukästen, Kostüme, Gemälde, Poster, auf den ersten Blick sah es nach einem Museum aus ... Er streckte die Hand nach Merwosers Armreif aus und fragte sich, welche der sechs Münzen sie wohl hierhergebracht hatte: weder die chinesische Münze von Qin, noch die aus Schloss Bran oder die aus Theben im Jahr 1980. Blieben also nur die graue Münze von Rudolf, die unauffällige aus gelblichem Metall, die im Zelt des Archäologen Chamberlain gelegen hatte, und der blaue Plastikjeton.

Welche auch immer es gewesen war, auf jeden Fall hatte sie sie nicht nach Hause gebracht: Der Sonnenstein vor Sams Nase sah zwar aus wie ein Zwilling des Steins im Keller der Buchhandlung Faulkner, die Ausmaße des Saals, der sie umgab, hatten jedoch mit Allans Kellerraum nichts gemein.

»Es ist. . . einfach . . . un. . . unerträglich«, stöhnte Alicia. Sie hockte auf den Knien, das Gesicht am Boden, und wurde noch immer von heftigen Krämpfen geschüttelt. »Das geht vorbei«, beruhigte Sam sie und strich ihr übers Haar. »Am Anfang ging es mir genauso, danach wurde es besser.«

»Mir egal ... dass es . .. besser wird . . . Will. . . dass es . . . jetzt aufhört!«

Sam wartete, bis ihre Übelkeit nachgelassen hatte, dann half er ihr aufzustehen.

»Wo sind wir?«, fragte sie mit matter Stimme, sobald sie wieder auf den Beinen war.

»Ich weiß es nicht. Leider nicht zu Hause!«

Sie gingen ein paar Schritte durch die Ausstellung: eine Sammlung verzierter Tongefäße, afrikanische und asiatische Statuen, Schaukästen mit Feuersteinspitzen, Bruchstücke antiker Wandfriese, alte aufgeschlagene Handschriften mit farbenprächtigen Malereien ... An den Wänden reihten sich Puppen, die die unterschiedlichsten Epochen repräsentierten: ein Samurai mit Waffenrock und Katana ; ein aztekischer Krieger in buntem Gewand mit prächtigem Federkopfschmuck; ein Ritter in voller Montur und bis an die Zähne bewaffnet, ausgerüstet, um Rom im Alleingang zu erobern; und sogar eine Mumie in einem falschen Sarkophag, auf deren Binden verblichene Zeichnungen zu erkennen waren. Ja, ein Museum schien es zu sein, aber mit einer höchst eigenwilligen Ordnung . . .

»Sieh mal da!«, rief Alicia.

Sie zeigte auf eine beigefarbene Tür, deren verschlossene Flügel beide mit einem schwarzen Paar geschwungener Hörner verziert waren, eine goldene Scheibe in der Mitte. Das Logo von Arkeos . . .

»Was soll denn das bedeuten?«, brummte Sam.

Er ging zu der Tür und öffnete sie vorsichtig. Sie führte in einen gewölbten, von Lichterketten erleuchteten Raum mit Fotos rundherum an den Wänden. Auf einem Tisch mit schwarzem Tuch stand ein großes strahlend weißes Modell. Nachdem sie sicher waren, dass außer ihnen niemand da war, wagten Alicia und Sam sich weiter vor. Das Modell stellte einen Gebäudekomplex dar, dessen Grundriss offensichtlich von Hathors Zeichen inspiriert



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