Der kosmische Lockvogel by K. H. Scheer

Der kosmische Lockvogel by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Dritte Macht, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1962-03-16T01:00:00+00:00


6.

In den Ortungsräumen der schweren Schiffseinheiten schlugen die Strukturtaster zwar nicht durch, aber sie wurden trotzdem bis an ihre Leistungsgrenzen erschüttert.

Perry Rhodan wartete die Meldung aus dem O-Raum nicht ab. Er wußte aus trüben Erfahrungen seiner zahlreichen Einsatzflüge sehr genau, welchen üblen Scherz man sich da erlaubt hatte. Von den Auswirkungen des Eintauchmanövers war auf den Einheiten des Rhodan-Verbandes überhaupt nichts mehr zu spüren. Nur die Strukturtaster waren empfindlich mitgenommen worden.

Die drei Schiffe standen breit gestaffelt nahe der Uranus-Bahn. Der Abstand zwischen der früher gestarteten K-9 und dem Verband betrug noch rund zwei Milliarden Kilometer. Diese Entfernung war für eine Transition eigentlich viel zu kurz beim normalen Flug nahe der Lichtgeschwindigkeit viel zu weit.

Perry Rhodan, der nur mit größtem Unbehagen die Möglichkeit eines schnellen Angriffs des Unbekannten durch Anpassungs-Tradition erwogen hatte, sah sich gezwungen, den ungünstigsten aller denkbaren Fälle als reale Tatsache anzusehen.

Er hörte über die wilden Verwünschungen seines Vertreters hinweg. Reginald Bull war außer sich! Mit dem Dröhnen der Strukturtaster war genau das Geschehen, was er im Gegensatz zu Rhodans Meinung als selbstverständlich vorausgesetzt hatte.

Der unbekannte Gegner hatte es nicht darauf ankommen lassen, die ebenfalls fast lichtschnelle K-9 mit Normalfahrt zu jagen. Ein solches Manöver wäre Wahnwitz gewesen, zumal es als erwiesen galt, daß Raumgefechte im Fahrtbereich der Lichtmauer ungeheuer schwierig und kaum durchführbar waren.

„Da haben wir es!" schrie er durch das Dröhnen der Taster. „Sie sind im Kurzsprung herangegangen. Wenn wir jetzt ebenfalls in die Nähe springen, zerreißt es die K-9 unweigerlich. Das hält sie nicht aus! Sie könnte noch nicht einmal einen eintauchenden Kreuzer vertragen."

Rhodan hatte längst das erfaßt, was Bully lautstark und überhastet aussprach.

Seine Finger berührten den Hyperkom-Sprechkontakt. Die beiden Schweren Kreuzer TERRA und SOLAR SYSTEM standen in Abständen von drei Lichtminuten auf gleicher Ebene in Rot und Grün.

„Rhodan an McClears und Nyssen, Anweisung: Folgen Sie mit Normalfahrt nach Bildauswertung. Halten Sie genau Kurs auf die K-9. Ich springe mit der STARDUST allein vor. Ehe Sie ebenfalls in die Kurztransition gehen, warten Sie meinen Befehl ab. Keinesfalls tauchen Sie zusammen ein. Ich gehe zwei Lichtminuten von der K-9 entfernt aus dem Hyperraum. Das wird sie ohne weiteres aushalten können. Beobachten Sie die Situation, Ende."

Bully staunte. Das war eine Augenblickslösung, wie sie für Rhodan typisch war. Nur in diesen blitzartigen Entschlüssen, die die Grenzen des Möglichen bis zum letzten Tropfen ausschöpften, lagen Rhodans Erfolge begründet.

In der Tat konnte die K-9 nicht gefährdet werden, wenn das Superschlachtschiff im Abstand von zwei Lichtminuten aus der übergeordneten Raumebene ins Normaluniversum hineinsprang. Zwei Lichtminuten - das waren etwa sechsunddreißig Millionen Kilometer.

Rhodan hätte sich ebensogut für nur eine halbe Lichtminute entscheiden können. Das lag noch im Bereich des für die K-9 erträglichen Belastungswertes.

Aber auch hier hatte Rhodan blitzartig gerechnet und abgewogen. Eine kleine Fehlergrenze mußte einkalkuliert werden. Kein denkendes Wesen des Universums oder keine noch so vollendete Automatik konnte einen immerhin höchst komplizierten Manöversprung auf den Kilometer genau berechnen. Das war schon allein durch die unweigerlich vorhandenen Toleranzwerte von Triebwerken und Strukturfeldern bedingt. Rhodan mußte sich auf zwei Lichtminuten festlegen. Es gab



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