Der kleine Ritter Trenk und der Turmbau zu Babel by Kirsten Boie

Der kleine Ritter Trenk und der Turmbau zu Babel by Kirsten Boie

Autor:Kirsten Boie [Boie, Kirsten]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783862741069
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2013-07-09T16:00:00+00:00


Bei diesen Worten verbeugte Trenk sich vor dem Wüterich, bis seine Nase beinahe den Boden berührte und er fast vornüber gekippt wäre, und Wertolt sah ihn so verzückt an, dass Thekla in der Zwischenzeit dem Dombaumeister auch immerzu zuzwinkern konnte, damit der begriff, alles war nur ein Trick; wenn sie ihm natürlich leider auch nicht erklären konnte, was für ein Trick. Aber jedenfalls zwinkerte er zurück zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

»Nun denn«, sagte der Dombaumeister und sah immer noch ein bisschen verwirrt aus. »Wenn ihr glaubt, es ist richtig, dass ich dieser Burg einen Turm baue, der bis in den Himmel reicht …«

»Das ist es, das ist es!«, riefen die Gaukler im Chor.

»… und wenn es sein soll, dass dieser Ritter dann eines Tages die ganze Welt beherrscht …«

»Das soll es, das soll es!«, riefen die Gaukler im Chor.

»… und dass Gott der Herr nichts dagegen hat …«

»Das hat er nicht, das hat er nicht!«, riefen die Gaukler, und: »Das ist mir doch egal!«, brüllte Wertolt.

»… dann will ich sogleich mit dem Bau beginnen«, sagte der Dombaumeister. »Und ihr, meine lieben Gesellen und Lehrjungen, könnt mir helfen!«

»Und ich kann dazu singen!«, sagte Thekla, und ich glaube wirklich, es machte ihr Spaß, dass Trenk jetzt ganz erschrocken zusammenzuckte, denn er war der Einzige, der wusste, dass Thekla zwar die beste Erbsenschleuderschützin der Welt war, aber bestimmt nicht die beste Sängerin.

Na, das mussten sie jetzt aushalten, und du wirst gleich sehen, welchen Trick Trenk und Thekla und ihre Freunde sich ausgedacht hatten. Denn sie hatten kaum eine Stunde gearbeitet und die ersten Steinblöcke aufeinandergetürmt, und Thekla hatte kaum eine Stunde gesungen, da fiel Trenk plötzlich auf die Knie und schwankte so wild hin und her wie ein Schilfrohr im Wind.

»Memento mori!«, rief er und schlug sich die Hände vor die Augen. »Memento mori! Ex pulvere es et in pulverem reverteris!« Und er wand sich und warf sich auf den Boden.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.