Der gekochte Zauberer (German Edition) by Samuel Pfalzer

Der gekochte Zauberer (German Edition) by Samuel Pfalzer

Autor:Samuel Pfalzer [Pfalzer, Samuel]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: AAVAA Verlag
veröffentlicht: 2014-07-31T22:00:00+00:00


Wider Erwarten hielten sowohl der Zwerg als auch der Halbling das schnelle Tempo den ganzen Vormittag über durch.

Zwar schnaufte Edobert wie ein Walross und stolperte mehr, als dass er ging, doch er hatte Erfolg mit dieser seltsamen Methode. Bei seinem Erwachen musste es schon relativ spät gewesen sein, denn schon nach guten drei Stunden hatte die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht. Tatsächlich konnte er den Zwerg erweichen, eine Pause zum Mittagessen einzulegen. Órin selbst schien das Marschieren kein bisschen angestrengt zu haben, doch der Halbling war schweißüberströmt, völlig außer Atem und inzwischen überall rot angelaufen.

Sie rasteten eine gute Viertelstunde, doch anstatt eines ausschweifenden Mittagessens brachen sie danach sofort wieder auf. Wenigstens konnte der Halbling ein langsameres Tempo aushandeln, bei dem auch er anständig mitkam.

Es war ein an sich schöner Tag und die beiden stapften Seite an Seite den von Sonnenlicht geradezu überfluteten Weg entlang; links und rechts ragten die Bäume wie wehrhafte Mauern auf. Zudem machte das Unterholz ein Hindurchsehen beinahe unmöglich, und deswegen glaubte Edobert mehr als einmal, einen Kobold am Waldrand auftauchen zu sehen. Doch er konnte sich auch täuschen. Wieso sollten hier Kobolde sein? Allein die Tatsache, dass sie sich hier in den Koboldwäldern befanden, war ja wohl noch lange kein ausreichender Grund.

Kurz nach dem Mittagessen kamen sie endlich wieder ins Gespräch, und der Zwerg erzählte ein wenig über seine Kindheit und seine Vergangenheit als Krieger. Er hatte es oft mit Orks zu tun gehabt, während dem Halbling schon allein bei der Nennung dieses schrecklichen Namens das Blut in den Adern gefrieren wollte. Wie die Zwerge auch, hausten diese Ungeheuer im südlichen Gebirge. Allein das schuf schon Grund für Kriege; meist waren es Grenzstreitigkeiten.

Mit der Zeit waren es immer mehr geworden und die ganze Grenze war nur noch ein blutiges Gemetzel gewesen, wo niemand mehr sicher war. Die Wächter auf beiden Seiten ließen niemanden durch und bevor man es sich versah, hatte man einen Pfeil im Rücken oder ein Beil in der Brust stecken. Zumindest wenn man das Glück hatte, den Kopf noch auf den Schultern zu tragen anstatt unterm Arm. Inzwischen konnte man die beiden so unterschiedlichen Völker nur noch als Erzfeinde bezeichnen, was auch der Zwerg nicht abstritt.

Nach diesen Erzählungen herrschte eine Weile tiefes Schweigen, das in diesen Wäldern schnell zu einem drückenden Gewicht wurde. Irgendwann hielt der Halbling es nicht mehr aus und hakte wiederum nach, was Órin beruflich machte, wohin er wollte und warum er dabei ausgerechnet in Richtung der Halblingshügel unterwegs war.

»Du bist zu neugierig«, beschied ihm der Zwerg. Órins gute Laune schien auf einmal verflogen zu sein und hatte Ablehnung Platz gemacht.

Doch als Edobert darauf pochte, dass er zu erzählen versprochen hatte, ließ der Zwerg sich irgendwann – nicht ganz – freiwillig dazu erweichen. »Ich kann dir gleich sagen, dass du es nicht hören willst. Versprich mir, nicht sofort wegzulaufen, wenn ich fertig bin.« Edobert nickte nur, ohne den Sinn der Worte zu begreifen.

Órin wartete noch eine Weile. Anscheinend musste er sich innerlich sammeln, doch dann begann er endlich zu erzählen.

Tatsächlich



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