Der geheime Zoo - Auf der Jagd nach den Yetis by Bryan Chick

Der geheime Zoo - Auf der Jagd nach den Yetis by Bryan Chick

Autor:Bryan Chick
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Rowohlt (com)
veröffentlicht: 2013-04-17T22:00:00+00:00


[zur Inhaltsübersicht]

17. Kapitel

Richie wird blind

Wie spät ist es?», fragte Ella Richie.

Die beiden gingen nach ihrem Besuch bei Noah und Megan nach Hause. Richies Taschen steckten voller Batterien, und ein neues Armband baumelte von Ellas Handgelenk. Es war verabredet worden, dass sie beide zu Ella nach Hause gingen, wo ein paar Mütter, darunter auch Richies, zusammen Karten spielten.

Richie zog den Ärmel hoch und sah auf seine Uhr. «Gleich halb zehn.»

Ella sah sich in den Gärten um. «Das ist doch eigentlich fast zehn Uhr.»

«Was?»

«Die Koboldmakis – die kommen doch um zehn Uhr raus.»

Richie sah in die Bäume. «Stimmt. Das hatte ich schon fast vergessen.»

Ella guckte in die Büsche von Mrs Johnsons Vorgarten. Dann spähte sie in das Loch in einem Baum. «Findest du es nicht komisch, dass wir sie noch nie gesehen haben? Ich meine, noch nie!»

Richie zuckte die Schultern. «Du weißt ja, wie klein sie sind. Und wie sie mit den Bäumen verschmelzen.»

Sie bogen in eine andere Straße ein und näherten sich Ellas Haus. Als sie die Auffahrt hinaufgingen, streckte Ella die Hand aus und nahm Richie die Brille von der Nase.

«Hey!»

Sie steckte sie in ihre Jackentasche. «Die brauche ich.»

«Was willst du …»

«Wir beobachten die Koboldmakis! Wir erzählen unseren Müttern, dass du deine Brille bei Noah vergessen hast. Das gibt uns einen guten Grund, draußen zu bleiben. Wir können bei den Millers in den Wald gehen, bloß ein paar Minuten.»

Richie dachte nach. «Ich weiß nicht», sagte er schließlich. «Wenn nun …»

«Sei kein Feigling!»

Als sie zur Haustür gingen, streckte Richie die Hände aus, als wollte er den Raum vor ihm abtasten. «Ich kann ohne Brille nichts sehen!» Er rutschte vom Bordstein und fiel beinahe hin.

Ella packte ihn am Arm und führte ihn auf die Veranda. Auf der Fußmatte stolperte Richie und stieß mit der Stirn gegen die Tür. Jemand rief von innen: «Kommt rein», und Ella prustete los.

«Du kannst gern die Türklingel benutzen», spottete Ella, als sie Richie ins Haus führte.

Ein paar Frauen saßen um den Esstisch. Sie tranken Wein und hielten die Spielkarten vor sich wie Fächer.

«Na, da kommen sie ja!», sagte Richies Mutter. Ihre Wangen waren rosig, und sie schien ein wenig angeheitert. «Wir haben gerade an euch gedacht! Beinahe hätte ich …» Sie unterbrach sich und drehte sich in ihrem Stuhl herum. «Richie, wo ist denn deine Brille?»

Richie blinzelte auf seine Mutter hinab. «Was?»

«Deine Brille. Wieso hast du sie nicht auf?»

Richie betastete sein Gesicht. «Oh, toll. Ich muss sie bei Noah vergessen haben.»

Ella sah ihn an. «Ich fand die ganze Zeit, dass du irgendwie komisch aussahst. Mehr als sonst, meine ich.»

Daraufhin platzten die Frauen beinahe vor Lachen. Mrs Morris legte sogar die Karten hin und klatschte in die Hände.

«Na, dann musst du sie holen», sagte Richies Mutter. «Und zwar gleich.»

Ella blickte auf die Uhr. Es war erst zwanzig vor zehn. Sie musste noch Zeit schinden.

«Wir trinken erst mal einen Kakao», sagte sie, ging zum Schrank in der Küche und holte die Kakaopackung hervor. «Wir frieren uns tot. Es schneit nämlich draußen.»

«Wirklich?», sagten die Damen. Sie drehten sich zum Fenster um, vor dem allerdings die Vorhänge zugezogen waren.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.