Der bretonische Teufel by Aran Sanni

Der bretonische Teufel by Aran Sanni

Autor:Aran, Sanni [Aran, Sanni]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


5

Donnerstag, zwölfter Juni

„Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle. Vielen Dank!“

Julie erhob sich und verließ die Bühne, auf der Vertreter von Polizei und Gerichtsmedizin eine Pressekonferenz zu den Morden abgehalten hatten. Die Reporter hatten unzählige Fragen gestellt, aber Julie hatte zurückhaltend und kryptisch geantwortet.

Nun eilte sie durch die langen Gänge zu ihrem Büro, wo die anderen auf sie warteten. Lisa und Yanick saßen bei einer Tasse Kaffee und starrten auf ein Flipchart, wo die wichtigsten Eckpunkte der Ermittlungen festgehalten waren.

Lisa begrüßte Julie mit den Worten:

„Gute Arbeit meine Liebe! Die Jungs von der Spurensicherung haben tatsächlich DNA an dem Mauerstück entdeckt, zu dem du sie geführt hast. Aber leider kein Treffer! Auch die Reifenspuren bringen uns nicht weiter.“

Julie seufzte. „Gibt es wenigstens neue Hinweise zu Benoît Lebreton? Hat denn niemand auf den Fahndungsaufruf reagiert?“

Yanick schüttelte den Kopf. „Nein, und das ist wirklich ungewöhnlich. Ein Tourist aus Callais hat angegeben, er habe Benoît am Fährhafen gesehen, aber im nächsten Atemzug hat er gefragt, wie viel Geld er für diesen Hinweis bekomme. Das wird uns also nicht weiterführen.“

„Ich habe vorhin mit Inga Weitmann telefoniert. Die Leiche von Irene Bachmann ist endlich freigegeben worden und kann überführt werden. Inga ist sehr dankbar, denn nun kann sie endlich von ihrer Freundin Abschied nehmen.“

Julie zwinkerte ihrer Kollegin zu.

„Diese Weitmann ist dir sympathisch, oder?“

Lisa nickte. „Es rührt mich, wie sie sich um alles kümmert und bemüht. Es gibt nicht mehr viele so engagierte Menschen!“

Yanick grunzte abfällig. „Ihr habt euch auch gefunden. Würdet gut zusammen in einen Wrestling-Ring passen!“

„Arschloch“, dröhnte Lisas Stimme durch die Büroräume, aber ihr Konter prallte an Yanick ab.

„Keinen Humor!“, stellte er fest. „Also, wie geht es weiter, Leute? Wir trampeln auf der Stelle rum. Benoît ist immer noch verschwunden, auch die beiden Frauen von dem Foto haben wir noch nicht gefunden, und jede vielversprechende Spur verläuft ins Leere. Echt frustrierend!“

„Stimmt nicht“, hielt Julie dagegen. „Immerhin wissen wir, dass die Familie Caradec in verwandtschaftlichem Verhältnis zu den Lamottes stand. Catherine, Direktor Lamottes Ehefrau, war vierzehn Jahre jünger als ihre Schwester Patricia Caradec. Die beiden Frauen scheinen sich sehr nahe gestanden zu haben. Und Benoît hat diese Verbindung wohl entdeckt. Die Frage ist nun, was daran ungewöhnlich ist.“

Alle nickten, aber keiner wusste eine Antwort. Sie mussten warten, ob im Laufe des Tages neue Hinweise eingehen würden.

***

Der Tag zog sich zäh und langsam dahin. Als sich die Sonne senkte, schlug Yanick vor:

„Lass uns einen Happen essen gehen. Heute passiert nichts mehr.“

Gemeinsam fuhren sie zum Trois Poissons. Lisa hatte sich ihnen diesmal nicht angeschlossen, anscheinend nahm sie Yanick den Spruch vom Vormittag noch übel.

Julie wählte einen ruhigen Tisch und ließ sich müde auf den Stuhl fallen.

„Heute sind wir leider nur deux poissons“, scherzte Yanick.

Eine tiefe Stimme hinter ihm fragte: „Darf ich dann der dritte Fisch sein?“

Luis. Yanick bat seinen Freund an den Tisch, und der verkündete, dass die beiden Kommissare heute seine Gäste seien. Der Abend entwickelte sich wunderbar. Die drei lachten viel, schlemmten und sprachen dem kühlen Wein zu, den Luis bei der Kellnerin geordert hatte.



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