Der Zorn der Gerechten by David Weber

Der Zorn der Gerechten by David Weber

Autor:David Weber
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-08-21T21:55:50+00:00


Alicia wandte den Instrumenten des Shutdes den Rücken zu und bewegte einige Male die Schultern hin und her, um ihre Passiv-Panzerung zurechtzurücken. Auch diese stammte aus Kader-Beständen und war besser als alles, was auf dem freien Markt erhältlich war, doch sie war nicht so auffällig, dass jeder sie sofort bemerken würde. Bis zur Landung waren es jetzt noch weniger als zwei Minuten, und Alicia ließ die erste Dosis des

>Tickers< in ihre Blutbahn einströmen und verzog die Lippen zu einem wolfsähnlichen Grinsen, als das Universum plötzlich langsamer und langsamer wurde.

Die Gruppe von Leuten in der Nähe des Funkfeuers schaute zu, wie der Shutde auch noch die letzten Meter bis zum Boden zurücklegte und die Landestützen ausfuhr. Flache Kissen tasteten nach dem Untergrund, der Luftdruck der Turbinen wirbelte Sand umher, und einer der Frachtschweber wich davor aus und beschrieb eine kleine Kurve, bis er mit dem hinteren Ende seiner Ladefläche genau vor dem Shuttle zum Stehen kam. Die Plane, mit der diese Ladefläche abgedeckt war, flatterte im Strahl der Düsen, und kurz war unter der Abdeckplane etwas Langes, äußerst Bedrohliches zu erkennen.

»Sie sind unten«, murmelte einer der Männer in sein Helm-Kom. »Bereit?«

»Die Landekissen anleuchten«, erwiderte eine Stimme in seinem Kopfhörer.

»Gut. Ich hoffe, wir werden dich nicht brauchen, aber halte dich bereit.«

»Jou«, drang es lakonisch aus dem Ohrhörer, und der Mann richtete seine Aufmerksamkeit ganz auf den Shuttle. Er hatte einen Standardshutde erwartet, und Habgier blitzte in seinem Blick auf, als er sah, dass dieses Raumfahrzeug hier fast doppelt so groß war. An Bord musste sich ein sogar noch größerer Anteil von Yerenskys Fracht befinden, als er erwartet hatte.

Mit einem Heulen öffnete sich die Heckluke, eine Rampe wurde ausgefahren, und der Mann veränderte den Funkkanal seines Koms und murmelte dem Piloten des Frachtschwebers etwas zu. Augenblicklich flammten die kräftigen Scheinwerfer des Schwebers auf und tauchten den Shuttle in gleißendes Licht.

Gleichzeitig trat der Mann mit einem freundlichen Lächeln in das grelle Licht hinein und winkte herzlich.

»Versucht den Piloten lebendig zu kriegen«, rief er gleichzeitig seinen Schützen ins Gedächtnis zurück. Er war zwar bereit, sich mit einer einzigen Shuttle-Ladung zufriedenzugeben -

vor allem, wenn sie so groß war, wie es hier den Anschein hatte -, aber wenn er natürlich den Piloten in die Finger bekommen und ihn >überzeugen< konnte, seine Jungs mit nach oben zu nehmen ...

Jeder seiner Nerven kribbelte, als der Staub sich allmählich legte und kurz die Rampe einhüllte. Jeden Moment geht's los, dachte er und grinste und winkte immer noch, während er sich innerlich schon darauf einstellte, dass die ersten Schüsse fielen.

Doch der Staub sank weiter herab, und niemand trat auf die Rampe. Das Winken des Mannes wurde langsamer, sein Grinsen verblasste, und plötzlich kam er sich in den gleißenden Licht-kegeln sehr schutzlos und äußerst dämlich vor.

Alicia löschte die Beleuchtung im Cockpit, öffnete lautlos eine Notluke und ließ sich dann geräuschlos auf der anderen Seite des Frachtschwebers, der die Scheinwerfer eingeschaltet hatte, zu Boden fallen. Das war wirklich außerordentlich dämlich, dachte sie, während sie unter dem Einfluss des >Tickers< in Zeitlupe zu Boden schwebte.



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