Der Weihnachtsgast: Roman by Anne Perry

Der Weihnachtsgast: Roman by Anne Perry

Autor:Anne Perry [Perry, Anne & Schirp, Regina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historische Krimis, Historical, Belletristik, Fiction, Mystery & Detective, Krimis & Thriller
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-12-16T05:00:00+00:00


Am nächsten Morgen wachte Mariah erst sehr spät auf. Es war ihr peinlich, dass das Zimmermädchen mit einem Tablett Tee schon vor ihrem Bett stand und wissen wollte, was sie gerne zum Frühstück hätte.

Vielleicht zwei weich gekochte Eier mit Toast?

Ja, das wäre ohne weiteres möglich.

Trotz der Umstände und der Gedanken, die ihr im Kopf herumgingen, genoss sie das Frühstück. Dann stand sie auf und erledigte ihre Morgentoilette. Sie zog das andere schwarze Kleid der Haushälterin an. Das Zimmermädchen half ihr dabei und sie unterhielten sich vergnüglich. Anschließend ging sie nach unten.

In der Eingangshalle begegnete sie Agnes. Sie hatte sich warm angezogen und wollte gerade hinausgehen.

»Guten Morgen, Mrs Ellison«, sagte sie hastig. »Hoffentlich haben Sie gut geschlafen. Es ist bestimmt alles sehr unangenehm für Sie. Hatten Sie wenigstens alles, was Sie brauchten? Und war Ihnen warm genug?«

»Ich war bestens versorgt«, antwortete Mariah aufrichtig. »Sie sind wirklich sehr gutherzig. Ich habe die ganze Nacht durchgeschlafen. Wollen Sie gerade weggehen?«

»Ja, ich will einigen Freunden ein paar Gläser Marmelade und Chutney bringen. In den Nachbardörfern, Sie wissen schon. Leider ist das Wetter nicht gerade vielversprechend.«

Mariah hatte einen Geistesblitz von doppeltem Nutzen. Einmal könnte sie alleine, ohne Bedelias Kontrolle, mit Agnes sprechen. Und dann könnte sie, wenn sie schon nicht einschneiten, zumindest vorgeben, sich leicht erkältet zu haben und so verhindern, morgen, oder schlimmer noch, heute Nachmittag, nach St Mary in the Marsh zurückkehren zu müssen.

»Darf ich Sie begleiten?«, fragte sie gespannt. »Ich bin ja nur ganz kurz über Weihnachten hier und ich würde so gerne etwas von der Gegend sehen. Es ist alles ganz anders als in London. Viel weitläufiger … und sauberer. In der Stadt ist es so schmuddelig, wenn der Schnee erst einmal festgetreten ist, und dann der Rauch von den Kaminfeuern.«

»Aber natürlich!« Agnes war erfreut. »Es wäre sehr nett, wenn Sie mich begleiten würden. Aber es ist kalt draußen. Sie müssen Ihren Umhang überziehen, und ich kümmere mich um eine Decke.«

Mariah dankte ihr aufrichtig und zehn Minuten später saßen sie nebeneinander in dem Pferdewagen, der von einem jungen Lakai vorgefahren worden war. Wie Agnes schon vorhergesagt hatte, war es sehr kalt. Der Wind war eisig. Vom Meer zogen Wolken heran und das Sumpfgras wogte hin und her, als würde eine unsichtbare Hand darüberstreifen.

Der Wagen war gut gefedert und aus unerklärlichen Gründen trabte das Pony voller Begeisterung. Dennoch war es nicht gerade eine bequeme Fahrt. Sie fuhren aus dem Dorf hinaus und dann, wie Mariah vermutete, ziemlich schnell nach Südwesten. Das schloss sie aus der Windrichtung und dem Geruch des Meeres. Agnes erzählte ihr freundlich vom Dorf Snargate und dessen Bewohnern und teilte ihr mit, dass sie von Snargate nach Appledore weiterfahren würden. Wenn die Zeit es zuließe, würden sie noch nach Isle of Oxney fahren, was natürlich keine Insel, sondern lediglich eine Erhebung in der flachen Küstenlandschaft war. Bei Hochwasser würde dieser Ort jedoch seinem Namen alle Ehre machen.

Die Geschichte dieser alten Dörfer wäre möglicherweise recht interessant, aber jetzt richtete Mariah ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Geschichte der Barrington Schwestern. Sie



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