Der Turm by Hofmannsthal Hugo von

Der Turm by Hofmannsthal Hugo von

Autor:Hofmannsthal, Hugo von
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


Sein Gesicht verändert sich, er winkt den Beichtiger zu sich, Julian tritt zurück.

KÖNIG zum Beichtiger. Wo aber läuft der schmale Grenzrain, dessen Überschreitung vor Gott und der Welt – die äußerste Strenge rechtfertigen würde? wo? mein Vater? – du schweigst. Wenn er seine Hand gegen mich erhübe?

BEICHTIGER. Das verhüte Gott!

KÖNIG. Welche werden auch dann noch sagen: das Opfer der Staatsräson sei seiner verstörten Sinne nicht mächtig gewesen.

BEICHTIGER. Weise Richter, mein König, haben die Erkenntnis gefällt: ein fünfjähriges Kind wird straffällig und kann durch das Schwert vom Leben zum Tod gebracht werden, wofern es zu wählen versteht zwischen einem vorgehaltenen Apfel und einem kupfernen Pfennig.

KÖNIG lächelt. Ein fünfjähriges Kind! Höchst weise ersonnen! Ein wunderbares Paradigma! Ein Prinz, der zu Pferde sitzt wie ein geborener König und ein fürstliches Gefolge vor Stolz keiner Anrede würdigt, ist jedenfalls kein fünfjähriges Kind.

DER EINE KÄMMERER kommt eilig durch die Tür rechts, meldet knieend. Sie kommen!

KÖNIG. Wer ist mit ihm?

KÄMMERER. Der Prinz hieß mit einer gebietenden Gebärde die Diensttuenden zurückbleiben. Graf Adam allein ist pflichtschuldig gefolgt und führt ihn die Treppe herauf hierher.

KÖNIG. Fort! Dort hinein. Zu den Übrigen. Auch du, ehrwürdiger Vater. Beichtiger und Kämmerer ab. Zu Julian. Du bleibst!



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