Der Tod kommt in schwarz-lila by Ulrich Hefne
Autor:Ulrich Hefne [Hefne, Ulrich]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-21T04:00:00+00:00
21
Als Trevisan und Petermann am Bootshaus ankamen, war Horst Kleinschmidt mit seinem Team noch bei der Arbeit. Petermann blieb im Wagen sitzen.
Wieder musste Kleinschmidt mit den lauten Generatoren für ausreichend Strom sorgen, um den Tatort zu erhellen. Die Scheinwerfer streuten ihr grelles Licht in die Dunkelheit. Trevisan beschlich ein beklemmendes Gefühl. Er dachte an die Worte der Zigeunerin über die Seelen der Toten. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er ganz vergessen hatte, nach einem Bild des Toten zu fragen. Zwar hatte Frau Trewes das Opfer eindeutig als Horst Grevenstedt identifiziert, doch Trevisan hätte gerne gewusst, wie Grevenstedt zu Lebzeiten ausgesehen hatte. Er ging durch den Regen hinüber zum Schuppen. Ein uniformierter Beamter im Regenponcho stand vor der Tür und begrüßte ihn.
»Es ist eine lausige Nacht. Sie können sich ruhig in Ihren Wagen setzen«, schrie Trevisan dem jungen Polizisten gegen den Lärm der Generatoren zu. »Ich glaube nicht, dass sich jemand zu dieser Zeit hierher verirrt.«
Der Polizist nickte dankbar, die Kollegen im Schuppen hatten ihn wohl längst vergessen. Trevisan blickte ihm nach, als er zu dem Streifenwagen hinüberging. Er dachte an seine Zeit als Streifenbeamter zurück. Er hatte diese Nächte gehasst. Sie waren ihm damals endlos vorgekommen.
Die Holztür knarrte, als er sie öffnete, doch die Generatoren überlagerten das Geräusch. Anscheinend war Grevenstedt nicht mehr dazu gekommen, die Scharniere zu ölen.
Monika Sander stand unweit der Tür. Sie fuhr herum, als Trevisan eintrat. Als sie ihn erkannte, entspannten sich ihre Züge.
Trevisans Blick fiel auf die kleinen schwarzen Nummerntafeln, die auf dem Boden aufgestellt waren. Jede Nummer war eine Chance. Eine Chance für ihn, sich dem Täter zu nähern. Die Leiche war geborgen und lag hinter dem Boot. Ein Polizeifotograf machte Bilder.
»Sie sind bald fertig?«, rief Monika herüber.
Trevisan nickte.
Kleinschmidt und seine Männer steckten wieder in ihren weißen Spurensicherungsanzügen.
»Bist nur du hier?«
Monika nickte. Trevisan schaute sich um. Kleinschmidt stand vor der Leiche und redete mit dem Fotografen. Er schlenderte zu ihnen hinüber. »Habt ihr schon etwas Außergewöhnliches entdeckt?«, fragte Trevisan laut.
Kleinschmidt schüttelte den Kopf und sagte: »Männliche Leiche, identifiziert als Horst Grevenstedt. Papiere stecken im Geldbeutel der Hosentasche. Ihm wurde vermutlich mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen, anschließend wurde er ins Netz gewickelt und ins Wasser geworfen. Das schwere Netz hat ihn unter Wasser gezogen. Entweder starb er durch die Schläge auf den Kopf oder er ertrank.«
»Sonst noch etwas?«
»Es hat offensichtlich einen Kampf gegeben.«
»Das sehe ich, und weiter?«
»Lass uns erst mal unsere Arbeit machen. Du bekommst übermorgen Bescheid. Beck hat dem Fall absolute Priorität eingeräumt. Alles andere bleibt liegen.«
»Du brauchst uns hier wohl nicht mehr?«, fragte Trevisan.
Kleinschmidt lächelte ihn an und nickte. Dann hob er die Hand zum Gruß und ging wieder zurück an seine Arbeit. Trevisan verließ zusammen mit Monika Sander den Schuppen. Draußen wurde es bereits hell. Noch bevor sie den Dienstwagen erreichten, kam Kleinschmidt ihnen nach. »Übrigens, dem Toten fehlt der kleine Finger der linken Hand. Er wurde oberhalb des ersten Gliedes abgetrennt. So wie bei Hansen.«
»Ich weiß«, entgegnete Trevisan und ließ Kleinschmidt verdutzt zurück.
*
Es war kurz nach sieben, als Trevisan in die Peterstraße einbog und den Dienstwagen abstellte.
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