Der Tod ist nur der Anfang by Faulks

Der Tod ist nur der Anfang by Faulks

Autor:Faulks
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Action
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2015-11-06T00:00:00+00:00


Sie aßen im Speiseraum des Hotels, und Bond lud Hamid ein, ihnen Gesellschaft zu leisten.

»Ich nehme an, Sie hatten heute Nachmittag keine Zeit für den Kaviar«, sagte Bond.

»Nein, Mr. James. Ich auf Sie warten.«

»Okay, dann wollen wir mal sehen, was sich hier machen lässt.«

Bond trug ein weißes Freizeithemd und eine marineblaue Baumwollhose. Sie war zwar ein bisschen weit im Bund, aber insgesamt war die Kleidung überraschend geschmackvoll, dachte er, im Vergleich mit dem, was die meisten Männer in Noshahr zu tragen schienen.

Scarlett hatte sich die Zeit genommen, loszugehen und sich ein leichtes Kostüm in einem Touristenladen zu kaufen. Obwohl sie da­rüber­ klagte, dass der Schnitt wohl eher einer persischen Großmutter angepasst war, harmonierte das Hellblau merkwürdigerweise gut mit ihren dunkelbraunen Augen. Sie hatte sich ein Zimmer auf Bonds Korridor genommen.

Der Kaviar wurde in einer Schatulle serviert, deren Deckel abgenommen worden war, um den Blick freizugeben auf eine Glasschale, die in einem Eisbett stand. Hamid bekam förmlich Stielaugen, als er eine große Portion auf seinen Teller löffelte und anfing, den Kaviar in seinen Mund zu bugsieren, wozu er ein Stück Fladenbrot als Kelle benutzte. Zu Bonds Entsetzen trank er dazu Coca-Cola. Bond selbst war auf Whisky umgestiegen, während Scarlett, da das Hotel keinen anderen Wein zu bieten hatte, Champagner trank.

Während des Essens erklärte Bond Scarlett, was er in Tehe­ran­ gemacht hatte, und beschrieb das Schiff-Flugzeug, das er in dem Hangar am Hafen entdeckt hatte. »Wenn ich ein paar Fotos davon machen kann«, sagte er, »werden wir die nach London kabeln.«

»Das Ganze klingt sehr seltsam«, meinte Scarlett. »Wie Science-Fiction.«

»Aber es ist absolut real«, sagte Bond. »Ich vermute, es ist ein sowjetisches Erzeugnis. Was mich jedoch ganz besonders neugierig macht, ist, was genau sie damit unternehmen. Und warum es eine britische Fahne trägt.«

»Das weist eindeutig auf Gorner hin«, sagte Scarlett. »Ich habe Ihnen doch von seiner fixen Idee bezüglich der Briten erzählt.«

»Klingt nach Kaspisches Seeungeheuer«, sagte Hamid.

Bond hatte fast vergessen, dass der Fahrer immer noch bei ihnen war, so still war er gewesen, mit gesenktem Kopf auf sein Essen konzentriert.

Jetzt aber schaute Hamid von seinem Teller auf und wischte ein paar Reiskörner und Bohnenreste von seinem Schnurrbart. »Kaspisches Seeungeheuer. Letztes Jahr mit zwei Sehungen.«

»Sichtungen?«

»Ja, wurde zweimal gesehen. Aus Flugzeug über Meer. Menschen große Angst haben. Ist größer als jedes Schiff oder Flugzeug. Und fährt schneller als jedes Auto. Man glaubt, es ist Tier. Lebend, wie euer berühmtes Ungeheuer.«

»Das von Loch Ness?«

»Ja.«

»Also, ich kann Ihnen versichern, dass es erheblich solider ist als Nessie«, sagte Bond. »Was ich aber gern wissen würde, ist, ob es nur Fracht transportiert oder ob es auch noch eine Waffenladung mit sich führt.«

Der Kellner brachte nun gebratene Ente mit Granatapfelsamen, serviert mit einem Kräutersalat, der seine besten Tage augenscheinlich lange hinter sich hatte.

»Glaubst du, es wäre sicherer, nachts noch mal hi­nein­zugehen?«, fragte Scarlett. »Dann wären wir zumindest geschützter.«

»Wir?«, sagte Bond ungläubig.

»Vier Augen sehen mehr.«

»Noch zwei. Ich auch mitkommen«, sagte Hamid.

Bond dachte nach, während er das Glas Whisky leerte, und lehnte sich zurück. »Nun, ich muss meine Waffe haben. Dieses schwere amerikanische Ding, das ich in Ihrem Wagen gelassen habe, Hamid, ist einfach zu unhandlich.



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